DHB-Kapitänin Döll wechselt zu Neckarsulm nach Ludwigsburger Finanzdrama!
Antje Döll wechselt zur Sport-Union Neckarsulm nach Ludwigsburgs Finanzkollaps. Zukünftige Herausforderungen für den Frauen-Handball.

DHB-Kapitänin Döll wechselt zu Neckarsulm nach Ludwigsburger Finanzdrama!
Ein Schock für die Fans des deutschen Frauenhandballs: Der traditionsreiche HB Ludwigsburg ist finanziell zusammengebrochen. In einem unerwarteten Schritt gab der Verein bekannt, ein Insolvenzverfahren eröffnet zu haben, was nicht nur den Club, sondern auch die Spielerinnen in eine ungewisse Zukunft stürzt. Yahoo berichtet, dass Kapitänin Antje Döll, die das Team über mehr als zehn Jahre hinweg prägte, bereits einen neuen Verein gefunden hat.
Mit einem Einjahresvertrag, der eine Option auf eine weitere Saison beinhaltet, wechselt die 36-jährige Döll zur Sport-Union Neckarsulm, die in der letzten Saison den neunten Platz von zwölf Mannschaften belegte. Döll äußerte nach der Vertragsunterzeichnung, dass die Ereignisse in Ludwigsburg für die Handball-Welt ein großer Schock waren und die Situation für die Spielerinnen sehr schwierig. Sie ist entschlossen, die Heim-WM mit Deutschland erfolgreich zu gestalten und bringt eine Menge Erfahrung aus ihren 101 Länderspielen mit. Trainer Thomas Zeitz erhofft sich, dass Dölls Präsenz das Team positiv beeinflussen wird, insbesondere in Anbetracht der verletzungsbedingten Ausfälle, wie der der Rückraumspielerin Alessia Riner.
Verluste im Team und finanzielle Unsicherheit
Die Situation in Ludwigsburg betrifft jedoch nicht nur Döll. Gemeinsam mit ihr verlassen auch andere Nationalspielerinnen wie Xenia Smits, die zu Metz Handball zurückwechselt, und Jenny Behrend, die zum VfL Oldenburg zurückkehrt, den Club. Laut Sportschau sind die Spielerinnen seit Bekanntgabe des finanziellen Zusammenbruchs nicht mehr an ihre Verträge gebunden, was ihnen die Möglichkeit gibt, neue Vereine zu suchen.
Die Ursachen für diese dramatischen Entwicklungen sind vielfältig. So wurde den Spielerinnen bereits am 4. August mitgeteilt, dass die Finanzierung der kommenden Saison nicht mehr gesichert sei. Aber auch die Reaktion der Vereinsführung auf die Situation sorgte für Unmut unter den Spielerinnen, besonders bei Smits, die öffentlich Kritik an der Vereinsführung äußerte.
Ungewisse Zukunft für HB Ludwigsburg
Zukünftig ist es ungewiss, ob der HB Ludwigsburg überhaupt in der kommenden Bundesliga-Saison ein Team stellen kann. Der Club wurde vom Supercup ausgeschlossen und die Teilnahme an der Champions-League-Saison ist ebenfalls fraglich. Der Tagesspiegel berichtet, dass der Hauptsponsor bereits eine Reduzierung seiner Leistungen ab der Saison 2025/2026 angekündigt hat, was die finanzielle Lage weiter verschärft.
Der Jahresetat des Vereins wird auf etwa drei Millionen Euro geschätzt, und trotz der Bemühungen des Clubchefs Christian Köhle, die Krise zu meistern, bleibt das finanzielle Loch bestehen. Der Deutsche Handball-Bund (DHB) zeigt sich besorgt über die Herausforderungen im professionellen Frauensport und plant bereits eine erneute Lizenzprüfung. Für die Spielerinnen bleibt damit nur zu hoffen, dass sie in ihren neuen Vereinen erfolgreich sind und die bevorstehenden Herausforderungen, insbesondere die Heim-Weltmeisterschaft, annehmen können.