Bäckertüten gegen Kinderarmut: Caritas startet Aktion in Neckarsulm!

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Caritas startet in Neckarsulm die Aktion „Mach Dich stark“ gegen Kinderarmut mit Bäckertüten vom 17. bis 23. November 2025.

Caritas startet in Neckarsulm die Aktion „Mach Dich stark“ gegen Kinderarmut mit Bäckertüten vom 17. bis 23. November 2025.
Caritas startet in Neckarsulm die Aktion „Mach Dich stark“ gegen Kinderarmut mit Bäckertüten vom 17. bis 23. November 2025.

Bäckertüten gegen Kinderarmut: Caritas startet Aktion in Neckarsulm!

In Neckarsulm wird ein starkes Zeichen gegen Kinderarmut gesetzt. Die Caritas hat die landesweite Aktion „Mach Dich stark“ ins Leben gerufen, die vom 17. bis 23. November 2025 läuft und bereits mit viel Engagement in der Region gestartet wurde. Im Rahmen dieser Initiative werden in zahlreichen Bäckereien und Lebensmittelläden sogenannte Bäckertüten verteilt, die wichtige Informationen zur Kinderarmut enthalten. Auf diesen Tüten sind sowohl Fakten als auch ein QR-Code, der auf die Kampagnen-Website verweist, abgedruckt. Die Caritas berichtete, dass in der Region Heilbronn Hunderte dieser Tüten bereits verteilt wurden, um auf die schwerwiegenden Themen aufmerksam zu machen, die viele Familien betreffen.

Die Koordinatorin des Projekts, Miriam Beyer, unterstreicht: „Wir wollen laut werden gegen Ungleichheit.“ Im Jugendhaus „Treff 23“ in Neckarsulm-Amorbach leben viele Familien an der Armutsgrenze. Laut der Leiterin Martina Link bietet das Jugendhaus einen wichtigen Raum für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 25 Jahren, wo sie gemeinsam spielen, kochen und Hausaufgaben betreuen können. Diese positive Unterstützung ist besonders in Zeiten großer Herausforderungen von entscheidender Bedeutung, denn Armut führt oft zu geringerem Bildungserfolg und einer unsicheren Zukunft für junge Menschen.

Kooperationspartner und Ressourcen

Die Aktion stößt auf eine breite Unterstützung. Partnerschaften in Neckarsulm bilden ein starkes Netzwerk. Dazu gehören unter anderem die Mediathek Neckarsulm, das Scala-Kino, die Bäckerei Härdtner sowie der Lebensmittelrettermarkt HerzMahl, wo die Tüten gemeinsam mit den Einkäufen verteilt werden. Diese Kooperationen sind Teil des Präventionsnetzwerks „Chancenreiches Neckarsulm“, das die Caritas zusammen mit anderen Akteuren aufgebaut hat. Die regionale Förderung durch Landesmittel läuft bis 2026 und wird durch kreative und kommunikative Maßnahmen unterstützt, um die Angebotsvielfalt sichtbar zu machen.

Die Ziele des Projekts sind hochgesteckt: Von der Schaffung einer integrierten kommunalen Gesamtinfrastruktur über die Beseitigung von Doppelstrukturen bis hin zur stetigen Analyse des Bedarfs armutsgefährdeter Kinder und Jugendlicher. Geplant sind auch Maßnahmen zur Ausweitung der Partizipationsmöglichkeiten sowie die Einführung eines Lotsensystems, das den Zugang zu Unterstützungsangeboten erleichtert.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Laut einer Studie der ISS-Frankfurt lebt fast jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut. Diese erschreckende Zahl verdeutlicht, dass die Bemühungen um die Bekämpfung von Kinderarmut in Neckarsulm auch in einen größeren Kontext passen. Armut ist der größte Risikofaktor für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen, was bedeutet, dass Handlungsbedarf besteht. Das präventive Konzept der kommunalen Präventionsketten zielt darauf ab, strukturelle Armutsprävention zu ermöglichen und Unterstützung für alle jungen Menschen, insbesondere für benachteiligte Familien, zu bieten. Erfolgsbeispiele wie „Monheim für Kinder“ zeigen, wie wichtig die Vernetzung zwischen verschiedenen Akteuren ist, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Die Caritas der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat sich ein weiteres, ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2030 soll der Anteil der von Armut betroffenen Kinder um ein Drittel gesenkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind dabei nicht nur Aktionen wie „Mach Dich stark“ notwendig, sondern ein kontinuierlicher sozialpolitischer Diskurs über Kinderthemen und die Erarbeitung wirksamer Strategien zur Verbesserung der Lebensumstände von bedürftigen Familien in unsere Gesellschaft.

Die Initiative hat bereits erste Früchte getragen und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig die gemeinschaftliche Zusammenarbeit ist. Ob in Neckarsulm oder anderen Städten in Baden-Württemberg: Da liegt was an. Ein gutes Händchen bei der Umsetzung dieser Herausforderungen wird entscheidend dafür sein, dass Kinderarmut in Zukunft endlich der Vergangenheit angehört.