Emily Dickinson neu entdeckt: Tanztheater bringt No Body Some Body auf die Bühne!
Emily Dickinson neu entdeckt: Tanztheater bringt No Body Some Body auf die Bühne!
Heidelberg, Deutschland - Am 14. Juli 2025 wird in Heidelberg das Stück „No Body Some Body“ von der Choreografin Jai Gonzales uraufgeführt, das auf dem bekannten Gedicht „I’m Nobody! Who are you?“ der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson basiert. Dieses Gedicht, das sich mit Identität und Anonymität auseinandersetzt, ist keineswegs ein gewöhnliches Werk; Dickinson veröffentlichte nur sechs Gedichte zu Lebzeiten und beeindruckte damit zahlreiche Generationen mit ihren scharfen Gedanken und ihrem radikalen Ausdruck. Besonders hervorzuheben ist, dass sie ihre Werke lediglich an enge Freunde und Familienmitglieder weitergab, was die Bedeutung und den Einfluss ihrer Literatur in einem besonderen Licht erscheinen lässt. Wie Tanznetz berichtet, thematisiert das Stück die Begegnung von „Nobodies“, ohne die gängigen gesellschaftlichen Zuschreibungen zuzulassen.
Im Mittelpunkt der Choreografie steht das Konzept einer radikalen Begegnung zwischen Menschen. Gonzales, die beim Heidelberger UnterwegsTheater arbeitet, setzt auf ein sechsköpfiges Ensemble von Tänzern mit verschiedenen Körperproportionen und Erfahrungen. Dies bringt die Idee der Gemeinsamkeit und das unsichtbare Netz von Gemeinschaften eindrucksvoll auf die Bühne. Die letzte Probenwoche zeichnete sich durch eine gesteigerte musikalische Dringlichkeit aus, die durch den Drummer Romain Vicente, bekannt aus der Punk-Szene, zusätzlich belebt wurde. Sein Live-Spiel trägt entscheidend zur dramatischen Spannung des Stücks bei.
Das Gedicht und seine Deutungen
Emily Dickinsons Gedicht „I’m Nobody! Who are you?“ kommt in zwei Versionen vor, wobei die bekanntere Form „advertise“ in der Anthologie oft als Nummer 288 zitiert wird. Diese Version hat die weniger gängige, frühere Variante weitgehend verdrängt, die vor den 1960er Jahren populärer war. In der weniger typischen Form für Dickinson lautet die Zeile: „I’m Nobody! Are you nobody, too? Then there’s a pair of us—don’t tell! They’d banish us, you know.“ Beide Varianten des Gedichts kritisieren die gesellschaftliche Idee, „jemand“ zu sein, und setzen sich mit einem weiteren Thema auseinander: Der Vergleich zu einem berühmten Frosch, der seinem Namen in einem bewundernden Sumpf zur Schau stellt, verdeutlicht diese kritische Haltung. Weitere Details über die Gedichtinterpretationen finden sich auf Polyarchive.
„No Body Some Body“ will nicht nur das Publikum zum Nachdenken anregen, sondern auch den Mut zur Abweichung von gesellschaftlichen Normen feiern. Die Verbindung zwischen Dickinsons radikalem Gedankengut und der modernen Tanzsprache von Gonzales bietet eine spannende Perspektive auf Themen wie Identität und Gemeinschaft. Wer die Chance hat, diese energiegeladene Aufführung zu sehen, sollte sich diesen Termin nicht entgehen lassen – hier erwartet die Zuschauer ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis.
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Ort | Heidelberg, Deutschland |
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