Schorndorf im Aufschrei: Chef fordert Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen!

Dietmar Haerer, Chef des Kesselhauses in Schorndorf, fordert wegen steigender Preise eine Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen.
Dietmar Haerer, Chef des Kesselhauses in Schorndorf, fordert wegen steigender Preise eine Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen. (Symbolbild/MBW)

Schorndorf im Aufschrei: Chef fordert Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen!

Schorndorf, Deutschland - Die Gastronomie steht vor einem gewaltigen Umbruch: Dietmar Haerer, Chef des „Kesselhauses“ in Schorndorf, äußert sich besorgt über die kommende Mehrwertsteuererhöhung für Speisen. Der erfahrene Gastronom, der seit 1979 in der Branche tätig ist, reagiert auf einen Bericht über die gestiegenen Preise für Tagesessen in der Region. Haerer fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer, um den oftmals belasteten Gaststätten in der jetzigen Zeit unter die Arme zu greifen, wie die Zvw berichtet.

Die Situation wird noch brisanter, da die Ampelkoalition mittlerweile beschlossen hat, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Speisen zum Jahresende 2023 auslaufen zu lassen. Dies könnte für viele Gastronomiebetriebe katastrophale Folgen haben. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) betont zwar, dass diese Regelung als Krisenhilfe gedacht war, doch im Rückblick auf die hohen Inflationsraten und die Kostenexplosion bei Lebensmitteln und Energie wird der Schritt von vielen als unverantwortlich angesehen. Der Tagesspiegel zitiert Lindner, der die anderen Koalitionspartner für die beschlossene Rückkehr zum regulären Steuersatz von 19 Prozent verantwortlich macht.

Risiken für die Gastronomie

Die Sorgen der Gastronomen sind nachvollziehbar: Laut einer Analyse von Ökonom Marcel Fratzscher ist mit Preissteigerungen von etwa zehn Prozent in der Gastronomie zu rechnen. Besonders bedrohlich ist, dass schätzungsweise 70 bis 80 Prozent dieser Mehrkosten auf die Kunden umgelegt werden, was die ohnehin schon angespannten Haushalte zusätzlich belasten könnte. Die Gastronomie könnte somit in eine Abwärtsspirale geraten, denn gemäß dem DEHOGA könnten viele Betriebe vor einem Umsatzeinbruch und sogar der Schließung stehen.WLW berichtet von zahlreichen Gastronomen, die befürchten, in die Verlustzone zu rutschen, wenn die Preise aufgrund der Steuererhöhung erhöht werden müssen.

Doch die Branche zeigt sich auch kreativ und adaptiv. Einige Restaurants, wie Sticks’n’Sushi, führen ein Punktesystem ein, um die Kundenbindung zu stärken. Andere, wie das Restaurant Schuback am Park, senken vorübergehend die Preise, um mehr Gäste anzuziehen und die Umsätze zu stabilisieren. L’Osteria setzt auf Digitalisierung, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und den Servicebedarf besser zu ermitteln. Solche Ansätze könnten hilfreich sein, doch sie bieten keine dauerhafte Lösung für die massiven Herausforderungen, mit denen die Gastronomie konfrontiert ist.

Fazit und Ausblick

Die Alarmglocken läuten in der Gastronomie: Die Kombination aus einer drohenden Mehrwertsteuererhöhung, hohen Inflation und steigenden Betriebskosten stellt für viele Gastronomen ein gewaltiges Risiko dar. Dietmar Haerer und seine Kollegen stehen am Scheideweg: Wie viel sind sie bereit, an Preisen zu verändern, ohne den Kontakt zur Gemeinschaft zu verlieren?

Die Zeit wird zeigen, ob die Politik auf die Forderungen nach einer nachhaltigeren Lösung, wie einer dauerhaften Reduzierung der Mehrwertsteuer, reagiert. Bis dahin müssen sich die Gastronomiebetriebe in Baden-Württemberg und darüber hinaus wappnen und kreativ bleiben, um in dieser ungewissen Zeit zu überleben.

Details
OrtSchorndorf, Deutschland
Quellen