Offensive gegen Asiatische Hornisse: Sachsen-Anhalt startet Schulungen!

Im Rems-Murr-Kreis startet ein Schulungsprojekt zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse. Experten schulen Imker und Bürger in Nestentfernung.
Im Rems-Murr-Kreis startet ein Schulungsprojekt zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse. Experten schulen Imker und Bürger in Nestentfernung. (Symbolbild/MBW)

Offensive gegen Asiatische Hornisse: Sachsen-Anhalt startet Schulungen!

Rems-Murr-Kreis, Deutschland - Im Rems-Murr-Kreis tut sich was! Heute startet ein neues Schulungsprojekt zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, einer invasiven Art, die in den letzten Jahren zunehmend unsere heimischen Imker und die biologische Vielfalt gefährdet. Laut den Stuttgarter Nachrichten wurden im Jahr 2024 im Landkreis bereits 15 Einzeltiere und zwei Nester dieser gefräßigen Hornisse gemeldet. Damit steht die Region nicht allein da: Seit ihrer ersten Auffindung in Deutschland im Jahr 2014 hat sich die Asiatische Hornisse, wissenschaftlich bekannt als Vespa velutina nigrithorax, rasch in ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus ausgebreitet.

Der Hintergrund dieser Initiative ist nicht nur die Sorge um die Honigbienenvölker, sondern auch die potenziellen Fraßschäden im Obst- und Weinbau, die bereits beobachtet wurden. Die Asiatische Hornisse ernährt sich vor allem von Insekten, was für viele landwirtschaftliche Kulturen eine Bedrohung darstellen kann. Umso wichtiger ist es, die Imkerei und den Obstbau zu schützen, insbesondere jetzt, wo die Fachbehörden davon ausgehen, dass eine vollständige Beseitigung dieser Art in Deutschland nicht möglich ist. Stattdessen liegt der Fokus auf der Minimierung von Schäden und der kostengünstigen Entfernung von Hornissennestern.

Schulungsprogramm mit klaren Zielen

Um den Herausforderungen begegnen zu können, hat das Land Baden-Württemberg ein flächendeckendes Schulungsprogramm ins Leben gerufen. Dieses Programm umfasst Multiplikatorenschulungen für Imkervereine im gesamten Bundesland, Online-Theorieschulungen für interessierte Bürger sowie praktische Schulungen zur sicheren Nestentfernung. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen stehen rund 76.000 Euro zur Verfügung, die durch eine Initiativgruppe von CDU und Grünen bereitgestellt wurden. Besonders erfreulich: Die Landesanstalt für Bienenkunde erhält eine spezielle Koordinationsstelle, welche die Organisation und Durchführung dieser wichtigen Schulungen übernehmen soll.

Imkerinnen und Imker sind aufgerufen, sich direkt an den Badischen Imkerverband (LVBI) zu wenden, um an den Schulungen teilzunehmen. Dieses zunehmende Engagement zeigt die Ernsthaftigkeit der Situation und den Willen der Behörden, die heimischen Bestände und die Landwirtschaft zu schützen.

Die Asiatische Hornisse: Fakten und Ausbreitung

Die Asiatische Hornisse hat ihren Ursprung in Ostasien und wurde erstmals im Jahr 2004 in Europa nachgewiesen, vermutlich durch importierte Waren. Seither breitet sie sich rasant aus, hat mittlerweile ganz Frankreich, große Teile von Benelux, Nordwestspanien, Norditalien, Portugal und England erreicht. In Deutschland stellte man 2023 eine starke Ausbreitung fest, insbesondere in Baden-Württemberg. Massen von bis zu 2.000 Tieren pro Volk sind keine Seltenheit, was nicht nur eine Bedrohung für die Honigbienen darstellt, sondern auch für die heimische Flora und Fauna.

Die Asiatische Hornisse ist als invasive Art klassifiziert und unterliegt der EU-Verordnung 1143/2014. Ab dem 24. März 2025 gilt sie als in Deutschland etabliert und verbreitet, was ein effektives Management unabdingbar macht. In Zusammenarbeit mit der Naturschutz- und Landwirtschaftsverwaltung sowie den Imkerverbänden wird derzeit ein Maßnahmenblatt erarbeitet, das die nächsten Schritte zur Bekämpfung und Kontrolle dieser Art festlegt. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihre Beobachtungen über die Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg zu teilen, um die Fachbehörden bei der Lokalisierung und Entfernung von Nestern zu unterstützen.

In einer Zeit, in der der Schutz der Biodiversität und der lokalen Landwirtschaft höchste Priorität haben sollte, ist es erfreulich zu sehen, wie engagiert die Verantwortlichen im Rems-Murr-Kreis und ganz Baden-Württemberg gegen die Asiatische Hornisse vorgehen. Ob die Maßnahmen erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten, doch die ersten Schritte sind klar gesetzt.

Details
OrtRems-Murr-Kreis, Deutschland
Quellen