Sichere Rückkehr nach Klinik: So bekämpft Böblingen den Drehtür-Effekt!

Sichere Rückkehr nach Klinik: So bekämpft Böblingen den Drehtür-Effekt!
Böblingen, Deutschland - In Böblingen wird mit dem Modellprojekt „Übergangsbegleitung und Kurzzeitpflege“ ein innovativer Ansatz verfolgt, um älteren Menschen den Übergang von der Klinik zurück in ihren Alltag zu erleichtern. Über 200 Patienten haben bereits von diesem Programm profitiert, das vor etwas mehr als zwei Jahren ins Leben gerufen wurde. Federführend dabei sind ehrenamtliche Übergangsbegleiter, die den Betroffenen in dieser oft herausfordernden Phase Unterstützung und Orientierung bieten. Das Projekt hat nicht nur das Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, sondern auch den gefürchteten „Drehtür-Effekt“ zu minimieren, der oft mit ungeplanten Wiedereingängen ins Krankenhaus einhergeht. Laut KRZBB sind bei den Patienten, die in das Projekt einbezogen werden, keine unerwarteten Rückkehr ins Krankenhaus festgestellt worden, was als großer Erfolg gewertet wird.
Wer genau auf die Zahlen schaut, wird feststellen, dass in Deutschland die allgemeine Wiederaufnahmerate nach Krankenhausentlassung bei etwa 15% liegt. Im Fall der unterstützten Patienten konnte jedoch eine signifikante Einsparung von rund 500.000 Euro an potenziellen Folgekosten erreicht werden, was die Effektivität des Projekts unterstreicht. Die Förderung des Projekts erfolgt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg im Rahmen des Innovationsprogramms „Pflege 2022“.
Herausforderungen im Entlassungsmanagement
Doch was steckt hinter den Herausforderungen, die viele Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt bewältigen müssen? Wie die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) aufzeigt, ist der Überleitungsprozess von Krankheitseinrichtungen zu Hause oft von Informationslücken geprägt. Diese Mängel können in der Pflegequalität massive Auswirkungen haben und zu gesundheitlichen Verschlechterungen führen, die den „Drehtür-Effekt“ weiter anheizen, wie DGQ berichtet.
Ein Grund dafür ist das fehlerhafte Entlassungsmanagement. Wichtige Informationen, wie beispielsweise zur Wundversorgung oder Verhaltensänderungen des Patienten, werden oft unzureichend oder gar nicht dokumentiert. Auch dass viele Entlassungen häufig vor Wochenenden stattfinden, erschwert die reibungslose Informationsweitergabe. Um Abhilfe zu schaffen, hat die DGQ ein neues Entlassungsinstrument entwickelt. Ein Pilotprojekt zur Anwendung dieser neuen Instrumente zielt darauf ab, die Verständlichkeit und Qualität der pflegerischen Übergänge zu evaluieren.
Nahtlose Versorgung sichern
Das Entlassmanagement spielt eine entscheidende Rolle, um die Gesundheitsversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt sicherzustellen. Auch die Aufgaben im Entlassungsmanagement sind vielfältig, angefangen bei der Beurteilung des individuellen Pflegebedarfs in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzt*innen über die Planung der ambulanten Pflege bis hin zur Organisation der Hauswirtschaftsversorgung. Dies alles ist unerlässlich, um eine nahtlose Weiterbehandlung zu garantieren, wie Carefluencer erklärt.
Bei der Entlassung sollten wichtige Themen wie die Nachbehandlung, notwendige Unterlagen für die Folgbehandlung und eine gesicherte Medikamentenversorgung im Fokus stehen. Auch für pflegende Angehörige gibt es Informationsangebote und Schulungen, die durch das Entlassmanagement bereitgestellt werden. Schließlich stehen auch spezialisierte Pflegedienste für die grundpflegerische und sogar palliative Versorgung zur Verfügung.
Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Elemente im Entlassungsmanagement und die Unterstützung aus Böblingen zeigen, wie wichtig eine gut strukturierte Übergangsphase ist. Schritte in die richtige Richtung sind entscheidend, um den Betroffenen sowohl Unterstützung als auch Sicherheit zu bieten – ein wahrlich gutes Händchen in der Gesundheitsversorgung!
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Ort | Böblingen, Deutschland |
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