Jungstörche in Weil der Stadt: Müll wird zur tödlichen Gefahr!

Jungstörche in Weil der Stadt: Müll wird zur tödlichen Gefahr!
Weil der Stadt, Deutschland - In Weil der Stadt hat ein aufregendes Ereignis stattgefunden: Die vier Jungstörche auf dem Storchenturm wurden beringt. Dabei handelt es sich um eine wichtige Maßnahme, die zum Schutz der Störche dient. Dieser Vorgang wird von Storchenbetreuer*innen durchgeführt und findet idealerweise im Alter von vier bis sechs Wochen statt, wie National Geographic erklärt. Beim Beringen werden den Küken Federn entnommen, um ihr Geschlecht mittels DNA-Analyse zu bestimmen – eine Herausforderung, da Jungtiere und adulte Störche keine sichtbaren geschlechtsspezifischen Merkmale besitzen.
Die jungen Störche sind mittlerweile gut sichtbar und zeigen besonderes Interesse, wenn die Altstörche mit Futter zurückkehren. Allerdings bringt nicht jeder Altstorch verlässlich geeignete Nahrung wie Würmer oder Mäuse mit. Auf dem Storchenturm landet zudem häufig Müll, darunter Gummibänder und Dichtungsringe. Diese unverdaulichen Abfälle stellen eine tödliche Gefahr für die Störche dar, da sie zu Darmverschluss führen können, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten.
Positive Entwicklungen im Storchenschutz
Die Situation der Störche hat sich in Deutschland über die letzten Jahre stark verbessert. Von einem Tiefpunkt von 3.403 Brutpaaren in 1984 stieg die Zahl bis 2024 auf bemerkenswerte 13.266 Brutpaare, was einen signifikanten Erholungsprozess zeigt. Diese erfreuliche Bestandsentwicklung ist großteils auf umfangreiche Artenschutzmaßnahmen zurückzuführen, bei denen Baden-Württemberg und der NABU eine zentrale Rolle spielten. Zuchtprogramme und Auswilderungsprojekte führten dazu, dass sogar einzelne Störche mit Sendern ausgestattet werden, um ihre Routen zu verfolgen. Diese erhalten oft Namen von Paten, wie etwa Florian Karlsruhe West, und helfen dabei, mehr über das Verhalten und die Verbreitung der Störche zu erfahren.
Ein weiterer Grund für den Anstieg ist das veränderte Zugverhalten der Störche. Früher überwinterten viele von ihnen in Westafrika, wo ungünstige Bedingungen zu einem Rückgang führten. Heutzutage bleiben viele Störche sogar in Deutschland oder ziehen nach Spanien, was unter anderem mit der milden Witterung und den verbesserten Lebensräumen durch die Schaffung von Nassflächen zusammenhängt, die Nahrungsquellen bieten.
Umweltgefahren und Herausforderungen
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Schutz der Störche eine Herausforderung. Neben der Gefahr durch den Müll in den Nistgebieten sind auch die strengen Vorschriften zur Entfernung von Nistplätzen an Hochspannungs- und Bahnmasten problematisch. Diese Nester dürfen nur mit Genehmigung entfernt werden, um die Störche nicht unnötig zu gefährden. Der NABU veranstaltet deshalb auch Informationsveranstaltungen, um das Bewusstsein für die Bedrohungen der Störche zu schärfen und ein gutes Händchen bei deren Schutz zu haben.
Insgesamt zeigt sich, dass der Weißstorch in Deutschland eine bemerkenswerte Rückkehr hingelegt hat, obwohl das Ungemach durch Müll und andere Gefahren nicht zu unterschätzen ist. Störche kehren oft an denselben Brutort zurück, jedoch häufig mit einem anderen Partner, was die Anpassungsfähigkeit dieser beeindruckenden Vögel unterstreicht.
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Ort | Weil der Stadt, Deutschland |
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