Die Löwen feiern nach neun Jahren den berührenden Aufstieg!

Die Löwen feiern nach neun Jahren den berührenden Aufstieg!

Pforzheim, Deutschland - Am 16. Juni 1991 begann für den TSV 1860 München eine neue Ära. Nach neun langen Jahren in der Bayernliga feierten rund 30.000 jubilierende Fans den Aufstieg des Traditionsvereins auf Giesings Höhen und am Marienplatz. Unter Trainer Karsten Wettberg sicherte sich die Mannschaft durch den Gewinn der Bayernliga die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, die jedoch von Nerven und Dramatik geprägt war. Nur ein Platz in der 2. Liga war für die Aufsteiger reserviert, was den Druck zusätzlich erhöhte.

Die Aufstiegsrunde begann für die Löwen mit einem 1:1 gegen den VfR Neunkirchen, gefolgt von zwei unentschiedenen Ergebnissen gegen den FC Pforzheim und den KSV Hessen Kassel. Der Turning Point kam mit einem beeindruckenden 4:1-Sieg gegen Pforzheim und einem 2:0-Erfolg über Kassel. In einem nervenaufreibenden letzten Heimspiel benötigte der TSV einen Punkt gegen Borussia Neunkirchen, um den Aufstieg sicherzustellen. Horst Schmidbauer und Roland Kneißl sorgten mit ihren Toren für den 2:0-Sieg, was die Fans in Ekstase versetzte. Man kann sich die Feierei und den Platzsturm gar nicht anders vorstellen. Karsten Wettberg bescherte der Stadt an einem denkwürdigen Tag den Satz: „Sechzig ist nie sportlich abgestiegen, aber sportlich wieder aufgestiegen!“

Der Aufstieg und die Saison 1991/92

Die Saison 1991/92 war besonders, da es die erste war, in der Mannschaften aus der ehemaligen DDR in der 2. Bundesliga spielten. Insgesamt beteiligten sich 24 Teams – aufgeteilt in Nord- und Südstaffeln. Neben dem TSV 1860 München schafften es auch der 1. FC Saarbrücken und Bayer 05 Uerdingen, sich durch die Aufstiegsrunde zu kämpfen. Die spannende Konstellation führte zu einer Vielzahl an Überraschungen, inklusive dem Abstieg des TSV 1860 nach einer turbulenten Saison.

In der regulären Runde verbuchten die Münchener in der ersten Hälfte nur mäßige Leistungen und mussten letztlich über die Relegation gegen Fortuna Köln und den TSV Havelse den bitteren Gang zurück in die Bayernliga antreten. In der Relegation mussten sie sich mit einem 0:1 und einem 1:4 geschlagen geben und damit in die Amateur-Oberliga Niedersachsen zurückkehren.

Statistik und Rekorde in der 2. Bundesliga

Wie die Geschichte zeigt, war die 2. Bundesliga von Anfang an eine Arena der großen Emotionen. Rekorde werden hier beständig gebrochen. So ist der 1. FC Nürnberg der Abstiegs-Rekordhalter mit neun Abgängen aus der Bundesliga, während die SpVgg Greuther Fürth sich mit 1806 Toren in der Geschichtsbücher verankert hat. Im Gegensatz dazu gibt es auch traurige Rekorde, wie die von Pirmasens, die mit 120 Gegentoren für Aufsehen sorgten. Diese und viele weitere Statistiken machen die zweite Liga zu einer der umkämpftesten Fußballligen der Welt.

Das Augenmerk bleibt auf den Auf- und Absteigern dieser ligentypischen Achterbahnfahrt stets spannend. Der Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel beispielsweise zeigt mit seinen sechs Aufstiegen, dass auch die Trainerfolgen historische Dimensionen annehmen können. Es bleibt abzuwarten, welche Geschichten uns die kommenden Saisons in der 2. Bundesliga noch bringen werden. Das Fußballherz der Fans schlägt hoch und die Vorfreude auf das, was folgt, bleibt ungebrochen.

Für viele wird der Aufstieg des TSV 1860 München 1991 aber immer ein besonderer Moment bleiben, an den sich die Fans mit Freude zurückerinnern. So schnell kann es gehen in der Welt des Fußballs – das ist auch die Faszination dieses Sports.