Ehrenburg gegen Rotary: Droht den Clubs die Gemeinnützigkeit?

Erfahren Sie, wie das Urteil des Bundesfinanzhofs am 2. August 2023 die Gemeinnützigkeit deutscher Rotary Clubs beeinflussen könnte.
Erfahren Sie, wie das Urteil des Bundesfinanzhofs am 2. August 2023 die Gemeinnützigkeit deutscher Rotary Clubs beeinflussen könnte. (Symbolbild/MBW)

Ehrenburg gegen Rotary: Droht den Clubs die Gemeinnützigkeit?

Pforzheim, Deutschland - In Oberkirch sorgt der Ehrenbürger Peter Iblher momentan für Aufregung. Der Rotary Club Oberkirch könnte von rechtlichen Maßnahmen betroffen sein, während er sich gegen die Vorwürfe wehrt, nicht inklusiv genug zu sein. Wie bo.de berichtet, hat Iblher angekündigt, gegen den Club vorzugehen, was die lokale Gemeinschaft und die Clubmitglieder in Atem hält.

Der Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist vielschichtig und reicht bis zu einem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 2. August 2023. In diesem Urteil wurden rein männliche Vereine, wie prinzipiell auch die Rotary Clubs, als potenziell nicht gemeinnützig eingestuft. Diese Entscheidung könnte großes Auswirkungen auf die Rund 275 deutschen Rotary Clubs haben, die bisher unter dem Schutz der Gemeinnützigkeit operieren. Das bedeutet im Klartext, sie verlieren nicht nur Steuererleichterungen, sondern auch die Möglichkeit, Spendenbescheinigungen auszustellen.

Die rechtlichen Implikationen

Laut der Entscheidung des Bundesfinanzhofs müssen Vereine, um als gemeinnützig anerkannt zu werden, die Allgemeinheit auf materieller, geistiger oder sittlicher Ebene selbstlos fördern. Steuerberater Geord Heine stellt klar, dass er keinen deutschen Rotary Club kenne, der die Bedingungen dafür erfüllen könne. So wird das Clubleben als exklusiv wahrgenommen, was die Gemeinnützigkeit infrage stellt.

Doch es gibt einen Lichtblick: Fördervereine von Rotary Clubs könnten als gemeinnützig gelten, wenn sie allen Geschlechtern offenstehen. RI Direktor Iblher sieht in der aktuellen Situation eine Chance für die Weiterentwicklung der Clubs. Er hofft auf ein Umdenken, was die Aufnahme von Frauen betrifft.

Reaktionen aus der Community

In Oberkirch und der umliegenden Region ist die Stimmung angespannt. Der Rotary Club, der in der Vergangenheit zahlreiche soziale Projekte unterstützt hat, sieht sich nun mit einer nie dagewesenen Herausforderung konfrontiert. Mitglieder zeigen sich besorgt über die rechtlichen Schritte und die Unsicherheit über die zukünftige Gemeinnützigkeit des Clubs.

Die Öffentlichkeit beobachtet gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird, und die Diskussion über Inklusion in solchen Vereinen nimmt an Fahrt auf. Die Expertenrunde hat bereits begonnen, und die Ergebnisse dieser Gespräche könnten bald weitreichende Konsequenzen für die Rotary Clubs in Deutschland haben.

Die Situation in Oberkirch bleibt also kritisch. Ob Iblhers Initiative zu einem Umdenken und letztlich zu mehr Diversität in den Clubs führen wird, ist fraglich. Die kommenden Wochen dürften allerdings klärende Antworten liefern. Weitere Informationen lesen Sie auch auf ortenau-journal.de und auf dem Rotary Blog.

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OrtPforzheim, Deutschland
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