Erstes Tropenvirus in Deutschland: Chikungunya und seine Gefahren!

Erstes Tropenvirus in Deutschland: Chikungunya und seine Gefahren!
Elsass, Frankreich - Was schwirrt durch die Luft in Baden-Württemberg? In den letzten Wochen stieg die Sorge um das Chikungunya-Virus, ein tropisches Virus, das bisher weniger bekannt war als seine Verwandten Dengue und Gelbfieber. In Städten wie Freiburg, Karlsruhe und Mannheim sind die asiatischen Tigermücken, die als Überträger des Virus fungieren, bereits heimisch. Ein erster Fall in der Nähe der baden-württembergischen Grenze wurde kürzlich im Elsass registriert, was die Alarmglocken läuten ließ.
Gemäß Zeit verursacht das Chikungunya-Fieber alarmierende Symptome wie hohes Fieber und starke Schmerzen in Gelenken und Muskeln. Der Name des Virus bedeutet in der Sprache der Makonde in Tansania „der gekrümmt Gehende“, was auf die charakteristischen Beschwerden hinweist.
Doch nicht alles ist schwarz. Trotz der Gefahren ist das Risiko einer massiven Virusausbreitung in Deutschland derzeit als gering einzuschätzen. Dies könnte sich jedoch ändern, da wärmeres Wetter die Verbreitung von Tigermücken begünstigen könnte. Rückkehrer aus Risikogebieten wie Mauritius oder La Réunion sollten daher bei Symptomen zur Vorsicht einen Arzt aufsuchen.
Die neuen Impfstoffe gegen Chikungunya
Um der Bedrohung eines ernsthaften Ausbruchs vorzubeugen, hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kürzlich die Zulassung des ersten Impfstoffes gegen Chikungunya empfohlen. Dieser Impfstoff, Ixchiq, stammt vom Biotech-Unternehmen Valneva, wie MDR berichtet. Ixchiq wird in einer Einzeldosis verabreicht und bietet mehrjährigen Schutz.
Nach Angaben von Aponet hat der Impfstoff in klinischen Studien eine hohe Wirksamkeit gezeigt. Rund 99 Prozent der Geimpften entwickelten innerhalb von zwei Wochen schützende Antikörper. Bei den meisten Personen klingt die Infektion innerhalb weniger Tage ab, wenn sie sich anstecken, aber Gelenkschmerzen können lange bestehen bleiben, was vor allem ältere Menschen und Schwangere trifft.
Die Diskussion über Impfstoffe wurde durch Berichte über Nebenwirkungen angestoßen, die bei etwa 32 % der Geimpften Kopfschmerzen und Müdigkeit hervorriefen, jedoch in den meisten Fällen mild waren. In Deutschland ist Ixchiq® ab sofort für Erwachsene ab 18 Jahren erhältlich, während ein weiterer Impfstoff, Vimkunya®, bald auch für Jugendliche ab 12 Jahren zur Verfügung stehen könnte.
Fazit: Sicherheit geht vor
In der aktuellen Situation ist es besonders wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Mückenschutzmittel mit DEET oder Icaridin, helle Kleidung und Moskitonetze sind unerlässlich, besonders für Reisende in tropische Regionen. Auch das Beseitigen von Brutstätten, wie stehendes Wasser, sollte zur täglichen Routine gehören. Die Gesundheitsbehörden tun gut daran, das Bewusstsein für Chikungunya zu schärfen, damit der Sommer in Baden-Württemberg nicht von einem Tropenvirus überschattet wird.
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Ort | Elsass, Frankreich |
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