Wechseljahre enttabuisiert: Neun Millionen Frauen stehen auf!

Erfahren Sie, wie Frauen in den Wechseljahren besser unterstützt werden können und warum ein offener Umgang wichtig ist.
Erfahren Sie, wie Frauen in den Wechseljahren besser unterstützt werden können und warum ein offener Umgang wichtig ist. (Symbolbild/MBW)

Wechseljahre enttabuisiert: Neun Millionen Frauen stehen auf!

Weil am Rhein, Deutschland - Was bedeutet es für Frauen, in die Wechseljahre zu kommen? In Deutschland sind es rund neun Millionen Frauen, die sich in dieser Phase befinden. Oft wird darüber kaum gesprochen, obwohl viele Betroffene mit Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben. Die 64-jährige Frauenärztin aus Hamburg und Teil des Podcasts „Hormongesteuert“ hat sich entschlossen, das Thema offener zu thematisieren, um Frauen in dieser Lebensphase zu unterstützen. Sie ist auch Teil der Initiative „Wir sind neun Millionen“, die sich aktiv für die Enttabuisierung und eine bessere Versorgung von Frauen in den Wechseljahren einsetzt. Ihrer Meinung nach ist es an der Zeit, dass wir über diese Herausforderungen sprechen – ganz ohne Scham.

Immer mehr Unternehmen erkennen die Wichtigkeit, sich mit den Wechseljahren auseinanderzusetzen. Der Ärztliche Direktor der Heidelberger Klinik für Gynäkologische Endokrinologie, Dr. Strowitzki, berichtet von einem Anstieg an Betrieben, die Beratungen zu diesem Thema anbieten. Im Universitätsklinikum werden sogar spezielle Arbeitsgruppen gegründet, die Vorschläge zur Verbesserung des Arbeitsumfelds für betroffene Frauen einbringen, wie etwa flexible Pausenregelungen.

Die Herausforderungen der Wechseljahre

Im Klimakterium, das etwa zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr auftritt, kommt es zu erheblichen hormonellen Veränderungen. Der Rückgang der Eierstockfunktion führt oft zu unregelmäßigen Menstruationen, bis diese schließlich ganz ausbleiben. Diese Phase kann verschiedene Beschwerden hervorrufen, darunter Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder sogar depressive Verstimmungen. Laut FAZ leiden viele Frauen unter mindestens einem dieser Symptome, während ein Drittel von ihnen stark betroffen ist.

Dr. Katrin Schaudig, Gynäkologin und Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, hebt hervor, dass eine Hormonersatztherapie (HET) bei Östrogenmangel eine effektive Möglichkeit ist, um die Beschwerden schnell zu lindern. Sie kann die Lebensqualität deutlich verbessern und wichtige gesundheitliche Vorteile bieten, wie den Schutz der Knochen vor Osteoporose und eine mögliche Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Hormonersatztherapie – Fluch oder Segen?

Trotz der Vorteile bringt die Hormonersatztherapie auch Risiken mit sich. Insbesondere bei einer langfristigen Einnahme über fünf Jahre kann das Risiko für Brustkrebs steigen. Deshalb sind regelmäßige Brustuntersuchungen wie Mammografien und Ultraschall wichtig, um frühzeitig Risiken zu erkennen. Bei DAK wird empfohlen, die Therapie im Fall von stark ausgeprägten Symptomen zu beginnen, oft nach der letzten Regelblutung. Dabei ist es entscheidend, so wenig Hormone wie möglich, aber so viel wie nötig zu verwenden, um die Beschwerden zu lindern.

Für Frauen, die keine Hormone nehmen möchten oder können, gibt es Alternativen wie pflanzliche Präparate, etwa Extrakte der Traubensilberkerze oder Akupunktur. Diese könnten ebenfalls hilfreich sein, auch wenn die wissenschaftlichen Nachweise dafür noch ausstehen.

Ein Umdenken im Umgang mit weiblicher Gesundheit

Eine positive Entwicklung, die Dr. Mangler, die ebenfalls die Wechseljahre behandelt, beobachtet, ist die zunehmende Akzeptanz darüber, dass die Wechseljahre auch Chancen bieten. Der Verzicht auf Menstruationsbeschwerden und Verhütung ist für viele Frauen ein großer Vorteil dieser Phase. Mangler wünscht sich, dass der weibliche Zyklus und die damit verbundenen Veränderungen normalisiert und wertgeschätzt werden. In einer Welt, die oft mehr Wert auf Jugend als auf Erfahrung legt, ist es an der Zeit, das Potenzial und die Stärke älterer Frauen zu erkennen und zu feiern.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Frauen in den Wechseljahren nicht alleine dastehen. Mit Informationen, Unterstützung und einem aktiven Gespräch über diese Lebensphase können sie die Herausforderungen meistern und die positiven Aspekte dieser Zeit genießen.

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OrtWeil am Rhein, Deutschland
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