Erstmals: Frau übernimmt Leitung des britischen Geheimdienstes MI6!

Blaise Metreweli wird erste Frauen-Chefin des MI6. Ihre Ernennung kommt in Zeiten globaler Instabilität und betont Diversität.
Blaise Metreweli wird erste Frauen-Chefin des MI6. Ihre Ernennung kommt in Zeiten globaler Instabilität und betont Diversität. (Symbolbild/MBW)

Erstmals: Frau übernimmt Leitung des britischen Geheimdienstes MI6!

Ludwigsburg, Deutschland - Ein historischer Moment steht bevor: Erstmals wird eine Frau die Leitung des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 übernehmen. Blaise Metreweli, die derzeitige Generaldirektorin für Technologie und Innovation, wird im Herbst die Nachfolge von Richard Moore antreten, der das Amt ihr übergeben wird. Dies berichtet die Ludwigsburger Kreiszeitung.

Metreweli, die seit 1999 für den MI6 arbeitet, hat im Laufe ihrer Karriere überwiegend im Nahen Osten sowie in Europa gedient. Ihre Ernennung kommt in einer Zeit, in der die Aktivitäten der Nachrichtendienste einen neuen Stellenwert erlangt haben. In Anbetracht der globalen Unsicherheiten betonen Premierminister Keir Starmer und Außenminister David Lammy die Notwendigkeit dieser Rolle und deren Bedeutung. Metreweli selbst äußerte sich erfreut über die Möglichkeit, den Dienst leiten zu dürfen, und so wird sie künftig die operative Verantwortung als „C“ des MI6 tragen, wie der Posten genannt wird.

Ein Wandel in der Geschichte des MI6

Die Berufung einer Frau an die Spitze des MI6 ist ein bedeutsamer Schritt, besonders wenn man berücksichtigt, dass in der 116-jährigen Geschichte der Behörde nie eine Frau an der Spitze stand. Wie die n-tv.de berichtet, hat Richard Moore aktiv die Suche nach einer weiblichen Nachfolgerin unterstützt und selbst erklärt, dass er der letzte „C“ sein möchte, der aus einer rein männlichen Liste gewählt wurde. Dies zeigt nicht nur den Wunsch nach Diversität, sondern auch eine wachsende Sensibilität innerhalb des Geheimdienstes für soziale Fragen.

Die bisherige Führung des MI6 war stark männlich geprägt. Zur Erinnerung: Die beiden anderen großen britischen Geheimdienste, MI5 und GCHQ, haben mit Führungspersönlichkeiten wie Stella Rimington und Anne Keast-Butler bereits weibliche Chefinnen gesehen. Richard Moore hat betont, dass unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe zu besseren Lösungen führen – ein Gedanke, der den MI6 zukunftsfähig machen soll.

Ein Verfahren der Würdigung

Die Auswahl für Moores Nachfolge geschah im Hintergrund, fernab öffentlicher Spekulationen. Kabinettssekretär Chris Wormald hatte die Ministerien um Vorschläge für geeignete Kandidaten gebeten, die sowohl aus dem MI6 als auch aus anderen Bereichen wie dem öffentlichen Dienst, dem diplomatischen Dienst, den Streitkräften oder der Polizei stammen konnten. Diese interne und gezielte Suche war Teil eines Prozesses, um auch dem Image des MI6, das als wenig vielfältig gilt, einen neuen Anstrich zu geben. Im Jahr 2021 hatte Richard Moore sich zudem für die damalige Behandlung von LGBT-Mitarbeitern entschuldigt, was zeigt, dass der Dienst eine positive Entwicklung durchläuft.

Nun sind alle Augen auf Blaise Metreweli gerichtet. Ihre Karriere und Expertise könnten frischen Wind in die britischen Geheimdienste bringen, in einer Zeit, in der die Herausforderungen nicht geringer geworden sind. Die Übernahme ihrer neuen Rolle als „C“ steht also nicht nur für einen Wandel in der Führung, sondern vielleicht auch für einen grundlegenden Wandel innerhalb der Dienstkulturen.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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