Das Geheimnis des Bodensees: Das versunkene Wrack der Jura enthüllt schockierende Geschichten!

Entdecken Sie die Geheimnisse des Bodensees: Wracks und Geschichte des Schaufelraddampfers Jura, dessen Schicksal 1864 begann.
Entdecken Sie die Geheimnisse des Bodensees: Wracks und Geschichte des Schaufelraddampfers Jura, dessen Schicksal 1864 begann. (Symbolbild/MBW)

Das Geheimnis des Bodensees: Das versunkene Wrack der Jura enthüllt schockierende Geschichten!

Konstanz, Deutschland - Kaum ein Ort hat so viele Geheimnisse wie der Bodensee, der größte See Deutschlands. Das ist auch der Fokus der neuen ARD-Dokumentation „Eintauchen ins tiefe Blau – Deutschlands Seen in Süddeutschland“, die die faszinierende Unterwasserwelt und ihre Geschichte erkundet. Wie die Schwäbische berichtet, sind die zahlreichen Wracks im Bodensee ein erstaunliches Zeugnis der Schifffahrt, die über Jahrhunderte hinweg hier stattfand. Darunter gibt es auch das berühmte Wrack des Schaufelraddampfers Jura, welches schon fast ein Jahrhundert ein Geheimnis unter der Wasseroberfläche barg.

Die Jura wurde 1854 in der Maschinen-Fabrik Escher-Wyss in Zürich in Dienst gestellt. In den ersten Jahren fuhr das Schiff für die Société des Bateaux à vapeur du lac du Neuchâtel und später für die Lindauer Dampfschiffahrts-Inspektion. Mit einer Länge von 46,3 Metern und einer Breite von 10,25 Metern war die Jura ursprünglich für bis zu 400 Passagiere zugelassen und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten, also rund 18,5 Kilometer pro Stunde. Am 12. Februar 1864 geschah es dann: Bei dichtem Nebel kollidierte sie mit dem Dampfschiff Stadt Zürich. Innerhalb von gerade mal vier Minuten sank die Jura und nahm dabei einen Matrosen mit, der erdrückt wurde, sowie einen weiteren jungen Mann, der seinen Arm verlor – ein echter Schicksalsschlag, der in die Geschichte der Schifffahrt eingehen sollte.

Eine verzweifelte Suche und wertvolle Funde

Der Untergang der Jura blieb ein Geheimnis, bis das Wrack 1953 fast ein Jahrhundert nach dem Unfall entdeckt wurde. Der Entdecker Ludwig Hain ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fand das gesunkene Schiff in einer Tiefe von 45 Metern. Die ersten Unterwasseraufnahmen konnten 1969 gemacht werden. Seither gilt die Jura als eines der bekanntesten Süßwasserwracks Europas. Wikipedia hebt hervor, dass bei wissenschaftlichen Vermessungen im Jahr 2013 mit Flächensonar das Wrack erneut genau kartiert wurde.

Doch die Jura birgt nicht nur eine tragische Geschichte, sondern auch viele wertvolle Objekte. Bisher wurden 47 Kilogramm schwere Schiffsglocke, Flaschen und andere Gegenstände geborgen, die heute im Seemuseum Kreuzlingen ausgestellt sind. Doch die Uhr tickt – die Stiftung Historische Schifffahrt Bodensee plant eine Bergung und Restaurierung der Jura, deren Kosten auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt werden. Ein großes Vorhaben, schließlich ist das Wrack durch Quaggamuscheln bedroht, die sich in das Holz fressen.

Ein Blick auf die Wracks im Bodensee

Die Jura ist nur eines von rund 300 Wracks, die im Bodensee verzeichnet sind. Die genaue Anzahl ist schwer festzustellen, da viele Wracks keinem bestimmten Schiff zugeordnet werden können. Die Elementarursachen für den Untergang sind vielfältig: Unwetter, Kollisionen oder auch Überladungen sind nur einige der Gründe, warum Schiffe hier versanken. Wikipedia informiert uns, dass einige Schiffsuntergänge in der Region verheerende Folgen hatten; der Untergang eines Schiffes vor Lindau forderte beispielsweise 1422 52 Menschenleben.

Wissenschaftler und Historiker arbeiten intensiv daran, diese Schatzkammer der Geschichte zu erforschen. Über die Jahrhunderte gab es viele bedeutende Schiffsverluste in diesem Gewässer, doch die Schifffahrt im Bodensee hat eine lange, ungebrochene Tradition. Die Legenden und Geschichten, die sich mit diesen Wracks verbinden, sind ebenso faszinierend wie die Schiffe selbst.

Der Bodensee bleibt ein Ort voller Geheimnisse, bewacht von der Tiefe. Und während die Jura von einer spannenden Vergangenheit erzählt, ist sie auch ein prägender Teil der Zukunft der Bodenseeschifffahrt. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen Leser, einmal selbst in die Geheimnisse des Wassers einzutauchen und die Stille der Unterwasserwelt zu erleben. Denn wer weiß, welche Geschichten dort noch verborgen liegen.

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OrtKonstanz, Deutschland
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