Russland-Importe brechen ein: Baden-Württemberg unter Druck!

Baden-Württemberg verliert stark an Handelsbeziehungen zu Russland aufgrund von Sanktionen. Ein Blick auf die Entwicklungen bis 2025.
Baden-Württemberg verliert stark an Handelsbeziehungen zu Russland aufgrund von Sanktionen. Ein Blick auf die Entwicklungen bis 2025. (Symbolbild/MBW)

Russland-Importe brechen ein: Baden-Württemberg unter Druck!

Baden-Württemberg, Deutschland - Der Handel mit Russland hat für Baden-Württemberg in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Dies zeigt sich deutlich in den Zahlen: Während im Jahr 2021 die Importe aus Russland noch bei stolzen 1,9 Milliarden Euro lagen, kletterten sie 2022 nur mehr auf mickrige 100 Millionen Euro. Grund hierfür sind der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die einschneidenden EU-Sanktionen, die infolgedessen verhängt wurden. Stuttgarter Nachrichten informiert über die schwierige Lage, die die Unternehmen in der Region betrifft.

Ein besonders harter Rückschlag traf die Exporte nach Russland: Diese sanken von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf nur noch 800 Millionen Euro im Jahr 2024. Nach dem Kriegsausbruch hatte Russland bis zur zweiten Jahreshälfte 2022 eine wichtige Rolle als Energielieferant für Deutschland gespielt, von der sich die Wirtschaft nun jedoch entwöhnen muss.

Sanktionen und ihre Folgen

Am 20. Mai 2025 wurde das 17. Sanktionspaket der EU veröffentlicht, das zusätzliche Maßnahmen gegen Russland umfasst. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen gegen die sogenannte Schattenflotte – eine Gruppe von 189 Schiffen, die wegen des Transports von Öl und Ölprodukten sanktioniert wird Germany Trade & Invest. Diese Schiffe dürfen fortan keine EU-Häfen anlaufen und keine EU-Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Zusätzlich gibt es weitreichende Export- und Dienstleistungsverbote, die sich insbesondere auf dual-use Güter ausweiten. Elektronische Bauteile, Halbleiter, Navigationssysteme und Technologien für Drohnen sind nur einige Beispiele. Weiterhin gibt es Einschränkungen für den Export von Luftfahrttechnik und Maschinen zur Waffenherstellung. Das Ziel ist klar: Russland den Zugang zu militärisch nutzbaren Technologien zu verwehren und die Einnahmen aus Energieexporten weiter zu verringern.

Ein Blick auf die geopolitischen Entwicklungen

Laut dem Deutschlandfunk sind die Sanktionen Teil einer umfassenden Strategie, um Präsident Putin unter Druck zu setzen. Anzeichen deuten darauf, dass trotz des Embargos, welches die EU über den Import von Kohle und Öl verhängt hat, Russland weiterhin über Umwege, beispielsweise durch einen florierenden Ölhandel mit China und Indien, Einnahmen generiert. Dies geschieht oft unter dem Deckmantel von schrottreifen Öltankern, die illegal deren Transport nach Europa erleichtern. Deutschlandfunk weist darauf hin, dass der Import von Flüssigerdgas (LNG) bis 2027 ebenfalls nicht gestoppt wird, was Russland zahlreiche Einnahmen einbringt.

Doch die Auswirkungen der Sanktionen zeigen sich nicht nur in den Handelszahlen. In Russland selbst geben steigende Inflation und eine stagnierende Wirtschaft Anlass zur Sorge. Während die Inflation im Januar 2025 bei 9,9 Prozent lag, wird eine wirtschaftliche Erholung als unwahrscheinlich betrachtet. Die russische Gesellschaft leidet zunehmend unter den Folgen der Militarisierung, die zu Kürzungen in sozialen Bereichen wie Bildung und Gesundheit führt. Am Ende bleibt die Frage: Wie weit müssen die Sanktionen noch verstärkt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen?

Mit den angedeuteten Maßnahmen, einschließlich eines künftigen 18. Sanktionspakets, könnte der Druck auf die russische Wirtschaft weiter zunehmen. Der Handel mit Russland, einst ein Eckpfeiler der baden-württembergischen Wirtschaft, wird wohl noch lange ein schwieriges Kapitel bleiben.

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OrtBaden-Württemberg, Deutschland
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