Neues Glaubenszentrum in Schwäbisch Gmünd: Kapelle für Inklusion eröffnet!

Neues Glaubenszentrum in Schwäbisch Gmünd: Kapelle für Inklusion eröffnet!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Am 11. Juli 2025 war es soweit: Die neue Franziskuskapelle der Stiftung Haus Lindenhof in Schwäbisch Gmünd wurde feierlich durch Pfarrer Prof. Dr. Dr. Sven van Meegen gesegnet. Dieser bedeutende Tag markiert nicht nur den Abschluss eines siebenjährigen Planungsprozesses, sondern auch die Eröffnung eines neuen Orts des Glaubens und der Begegnung, besonders für Menschen mit Behinderung. Diese Einrichtung ist ein echtes Herzensprojekt, das zur Inklusion in unsere Gesellschaft beitragen möchte.

Die Kapelle bietet Platz für rund 50 Personen und somit die Möglichkeit für die Bewohner, direkt an ihren Wohnhäusern Gottesdienste, Andachten und spirituelle Impulse zu feiern. Heimbeirätin Doris Schmid war sichtlich erfreut über die nun einfache Erreichbarkeit der Kapelle: „Kein langes Herumirren mehr, das ist einfach klasse!“ Auch Hermann Staiber, der Finanzvorstand der Stiftung, sprach über die Bedeutung der Initiative und den langen Weg, der hinter diesem Projekt liegt.

Ein Ort der Gemeinschaft und des Glaubens

Der Festgottesdienst versammelte viele Bewohner und Mitarbeiter der Stiftung sowie die Heiligen Geist-Schwestern und war musikalisch umrahmt von der inklusiven Band „Staubstumm“, die die Feierlichkeiten zu einem besonderen Erlebnis machte. Prof. Dr. Wolfgang Wasel, der Vorsitzende der Stiftung, hob hervor, dass die Kapelle nicht nur ein Gebäude sei, sondern ein lebendiges Zeichen des Glaubens. Dies steht im Einklang mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen: Ein tiefes Bewusstsein für Inklusion ist seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2008 in der Kirche notwendig geworden.

Die Initiative zur Schaffung der Kapelle wird auch von prominenten Schirmherren wie Dekan Robert Kloker, Oberbürgermeister Richard Arnold und Landrat Dr. Joachim Bläse unterstützt. Sie betonen die Wichtigkeit dieses Ortes für alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Die Kapelle ist ein Ausdruck gelebter Inklusion und steht jedem offen – ein gesellschaftlicher Fortschritt, der mehr als erwünscht ist.

Ein besonderes Merkmal der Außenanlage der Kapelle ist die Bronze-Skulptur „Familiengruppe“ des Künstlers Sepp Baumhauer, die den inklusiven Gedanken weiter unterstreicht. Über 400 Förderer haben zum Erfolg des Projekts beigetragen, was eindrucksvoll zeigt, wie wichtig die Gemeinschaft für die Verwirklichung dieser Vision ist.

Die Herausforderung der Inklusion

Die Franziskuskapelle kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Integration von Menschen mit Behinderung in kirchliche und gesellschaftliche Strukturen weiterhin herausfordernd ist. Trotz der Fortschritte bleibt der Weg zur Gleichstellung noch steinig. Eine Fachtagung thematisiert gerade, wie sich Kirche und Diakonie inklusiver weiterentwickeln können. Die Teilnehmer betonen, dass Teilhabe und Teilgabe aktive Prozesse sind, die weiter gestärkt werden müssen. Der theologische Grundsatz, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist und somit Zugang zu Gemeinschaft und Glaubensleben haben sollte, wird dabei immer wichtiger.

Die neue Franziskuskapelle in Schwäbisch Gmünd ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und des Wandels in Richtung einer offeneren und inklusiveren Gesellschaft. Hier werden Türen geöffnet – für Begegnungen, für Glauben und für die Gemeinschaft aller Menschen.

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OrtSchwäbisch Gmünd, Deutschland
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