Adolescence: Britische Serie über Jugendkriminalität polarisiert in Deutschland!

Die britische Miniserie „Adolescence“ auf Netflix beleuchtet Jugendkriminalität und die Debatte um Strafmündigkeit.
Die britische Miniserie „Adolescence“ auf Netflix beleuchtet Jugendkriminalität und die Debatte um Strafmündigkeit. (Symbolbild/MBW)

Adolescence: Britische Serie über Jugendkriminalität polarisiert in Deutschland!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Die neue britische Miniserie „Adolescence“ sorgt derzeit für Gesprächsstoff – und das nicht nur bei den Streaming-Fans. Die vierteilige Serie, die seit Mitte März auf Netflix verfügbar ist, behandelt ein brisantes und schockierendes Thema: einen Mord, der von einem 13-jährigen Jungen begangen wird. Wie Stuttgarter Nachrichten berichtet, basiert die Handlung auf einem realen Verbrechen in Liverpool aus dem Jahr 2020, das die Gesellschaft aufrüttelte.

Die erschütternde Geschichte folgt dem Schüler Jamie Miller, der in seinem Kinderzimmer von der Polizei verhaftet wird, nachdem er seine Mitschülerin Katie erstochen hat. Trotz der Beweise in Form von Überwachungsvideos haben es Eltern und Zuschauer schwer, diese Tat zu akzeptieren. Doch damit ist nicht nur die fiktive Geschichte erzählt, es wirft auch wichtige Fragen zur strafrechtlichen Verantwortung von Jugendlichen auf. So behandeln die Spannungen der Serie auch die Debatte um die Strafmündigkeit in Deutschland, in der aktuell über eine Senkung auf 12 Jahre nachgedacht wird, angestoßen von der Zunahme von Gewalttaten durch junge Täter.

Aktuelle Situation der Jugendkriminalität

Die Situation ist im wahrsten Sinne des Wortes alarmierend. Laut einer Polizeilichen Kriminalstatistik von 2023 gab es einen Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität in Deutschland. Rund 104.000 Kinder unter 14 Jahren wurden tatverdächtig – ein Zuwachs von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sind betroffen. Im Jahr 2024 gab es fast 13.800 Fälle von Jugendgewalt, die die Gesellschaft in Alarmbereitschaft versetzen. Statista verweist auf mögliche Gründe für diesen Anstieg: Die psychischen Belastungen durch Corona-Maßnahmen sowie Risikofaktoren bei jungen Schutzsuchenden könnten eine Rolle spielen.

Die Serie „Adolescence“ behandelt auch die Rolle des Internets und dessen Einfluss auf die Radikalisierung junger Menschen. Das zeigt sich in der Debatte darüber, wie das Jugendstrafrecht in Zukunft gestaltet werden kann. In Deutschland sind Kinder unter 14 Jahren nach § 19 StGB schuldunfähig, was bedeutet, dass strafrechtliche Verfolgungen in diesen Fällen an andere Maßstäbe gebunden sind. Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren hingegen fallen unter das Jugendgerichtsgesetz, und bei Heranwachsenden zwischen 18 und 20 Jahren wird je nach Reifegrad entschieden, welches Strafrecht zur Anwendung kommt.

Gesellschaftliche Verantwortung und Prävention

Die Diskussion rund um die Miniserie und die aktuelle Kriminalitätsentwicklung zeigt, dass das Thema tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Befürworter einer Verschärfung der Gesetze fordern schnellere Verfahren und strengere Auflagen. Doch Kritiker warnen vor den negativen Folgen und der Verletzung der Kinderrechte. Der Konsens ist, dass harte Strafen nicht unbedingt zu weniger Jugendkriminalität führen. Stattdessen sollte mehr Wert auf präventive Maßnahmen gelegt werden, um gefährdete Jugendliche zu unterstützen und vor kriminellen Lebensläufen zu bewahren.

Insgesamt bringt die Produktion von „Adolescence“ mehr als nur ein packendes Drama, sie dient auch als Weckruf für juristische, pädagogische und gesellschaftliche Fragen, wie Jurios hervorhebt. Die Sorgen um die Jugend und ihre Sicherheit erfordern dringende Aufmerksamkeit und gemeinsame Lösungsansätze. Ob die Serie dazu beiträgt, werden die kommenden Diskussionen um die Themen Jugendkriminalität und Strafmündigkeit zeigen.

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OrtSchwäbisch Gmünd, Deutschland
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