Hitzestress in Städten: Aalen und Schwäbisch Gmünd im Alarmzustand!

Die Deutsche Umwelthilfe bewertet die Hitzebelastung im Ostalbkreis 2025: Maßnahmen zur Klimaanpassung und Schutz gefährdeter Gruppen.
Die Deutsche Umwelthilfe bewertet die Hitzebelastung im Ostalbkreis 2025: Maßnahmen zur Klimaanpassung und Schutz gefährdeter Gruppen. (Symbolbild/MBW)

Hitzestress in Städten: Aalen und Schwäbisch Gmünd im Alarmzustand!

Aalen, Deutschland - Die Hitzebelastungen in Städten sind ein brennendes Thema, und ein aktueller Hitze-Check 2.0 der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass in Baden-Württemberg Handlungsbedarf besteht. Bei der Bewertung von 190 Städten mit über 50.000 Einwohnern schnitten hier alle Städte unterdurchschnittlich ab. Aufgrund der akuten Gefährdung durch Überhitzung wurden elf Städte als besonders betroffen identifiziert.

Besonders Mannheim stellt einen traurigen Rekord auf: Über 88 Prozent der Bevölkerung lebt in stark überhitzten Vierteln. Im Sommer erreichen die Oberflächentemperaturen dort im Durchschnitt beachtliche 38,38 °C – kein Wunder, dass die Stadt mit einem Versiegelungsgrad von über 56% zu kämpfen hat. In der Region Aalen und Schwäbisch Gmünd ergibt der Hitzebetroffenheitsindex (HBI) eine durchschnittliche Betroffenheit, wobei ein Drittel der Aalener und ein Fünftel der Schwäbisch Gmünder in hoch belasteten Zonen lebt.

Ein Blick auf die Zahlen

Die DUH teilt 31 Städte wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms die gefürchtete „Rote Karte“ zu, während 131 Städte eine „Gelbe Karte“ erhalten. Lediglich 28 Städte dürfen sich über eine „Grüne Karte“ freuen. Insgesamt sind über 12 Millionen Menschen in Deutschland extremen Hitzebedingungen ausgesetzt. Die Grundlage für den HBI bildet eine Analyse von Satellitendaten zwischen 2019 und 2024, die den Versiegelungsgrad, die verfügbaren Grünflächen, die Oberflächentemperatur und die Bevölkerungsdichte berücksichtigen.

  • Mannheim: Höchste Hitzebelastung mit über 88% der Bevölkerung in überhitzten Vierteln.
  • Ludwigshafen und Worms: Ähnliche Herausforderungen mit bis zu 91% in belasteten Gebieten.
  • Aalen und Schwäbisch Gmünd: Mittlere Werte – Aalen hat einen höheren Versiegelungsgrad.

Langfristige Herausforderungen und Lösungsansätze

Die gegenwärtigen klimatischen Veränderungen stellen für Kommunen in Baden-Württemberg eine enorme Herausforderung dar. Zu den besonders verletzlichen Gruppen zählen Senioren, Kleinkinder, chronisch Kranke und Menschen, die im Freien arbeiten. Um dem Hitzestress entgegenzuwirken, fordert die DUH verbindliche Mindestgrünanteile im urbanen Raum.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) setzt ebenfalls auf eine umfassende Anpassung der Stadt- und Bauentwicklung. Ziel ist es, durch Dach- und Fassadengrün, mehr städtisches Wasser und die Schaffung cooler Schattenzonen die Lebensbedingungen in stark urbanisierten Gebieten zu verbessern. Die Strategie umfasst auch das Entsiegeln von Flächen und die Implementierung klimaangepasster Baupraktiken.

Mit Blick auf die Zukunft sind innovative Lösungen gefragt: mehr Grün in Städten, schattige „Klimaoasen“ in erreichbarer Nähe und die Schaffung leistungsfähiger Freiraumsysteme sind nur einige der vorgeschlagenen Maßnahmen. Städte wie Jena zeigen bereits, wie durchdachte Stadtbaumkonzepte zur Klimaanpassung und zur Aufwertung von Straßen- und Grünflächen beitragen können.

In dieser Hinsicht bleibt abzuwarten, wie die Städte in Baden-Württemberg auf die neue Herausforderung reagieren und ob sie der Hitze mit einem klugen Plan begegnen können.

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OrtAalen, Deutschland
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