Feuerwerk bedroht Heidenheimer Storchennachwuchs: So wird geholfen!

Feuerwerk bedroht Heidenheimer Storchennachwuchs: So wird geholfen!
Heidenheim an der Brenz, Deutschland - Im Heidenheimer Brenzpark gibt es Grund zur Freude und Sorge zugleich: Zum ersten Mal nach sechs Jahren Wartezeit haben sich Weißstörche in diesem idyllischen Park angesiedelt. Mit Hingabe haben die Verantwortlichen eine Plattform auf einem Baumstumpf geschaffen, die es den Störchen ermöglicht, dort zu nisten. Aktuell erblickten Besucher zwei Jungtiere im Nest, ein Zeichen dafür, dass die Brut erfolgreich verläuft. Doch wie so oft, bringt die Freude auch eine Herausforderung mit sich.
Ein Feuerwerk, das am Freitagabend im Rahmen eines benachbarten Volksfestes stattfinden wird, löst Bedenken aus. Die Naturschutzbehörde des Landkreises hat die Stadt Heidenheim über die ordnungsgemäße Anmeldung des Ereignisses informiert. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat zudem Maßnahmen ergriffen, um die Störche während des Feuerwerks zu schützen. Der Betreiber des Volksfestes, die Karl Kritz KG, hat demnach das Feuerwerk genehmigt, allerdings unter strengen Auflagen. So wird beispielsweise ein alternativer Abschussplatz gewählt, der in ausreichendem Abstand zu den Störchen liegt. Zudem wird eine fachkundige Person abgestellt, um die Tiere zu überwachen und gegebenenfalls aus dem Nest fallende Jungtiere zu bergen.
Schutzmaßnahmen und Gefahren
Die Diskussion um das Feuerwerk verdeutlicht die Anstrengungen, die in den letzten Jahren unternommen wurden, um den Weißstörchen (Ciconia ciconia) einen sicheren Lebensraum zu bieten. Die Beobachtung und Dokumentation ihrer Brutgewohnheiten ist seit den 1960er Jahren ein fester Bestandteil im Raum Dresden, wo etwa 580 km² untersucht werden. Hierbei wird vor allem auf Brutplätze geachtet, die sich oft in der Nähe menschlicher Siedlungen auf erhöhten Nisthilfen befinden. Offenlandbereiche und Teichlandschaften bieten ideale Bedingungen für diese faszinierenden Vögel. NABU Sachsen führt regelmäßig eine Datensammlung durch, die von ehrenamtlichen Nestbetreuern unterstützt wird.
Der Lebensraum der Weißstörche ist jedoch nicht ohne Gefahren. Nahrungsmangel durch intensive Bewirtschaftung, Flurbereinigungen sowie Kollisionen mit Stromleitungen stellen ernsthafte Risiken dar. Laut LBV überleben rund 10% der Jungstörche ihr erstes Lebensjahr nicht. Ein Beispiel aus Bayern zeigt, dass über 50% der Störche dort durch Stromschläge oder Kollisionen mit Leitungen ums Leben kommen. Zu den präventiven Maßnahmen gehört das Beseitigen von Nahrungsmangel und die Betreuung der Nester, die seit 1984 durch das Bayerische Weißstorch-Schutzprogramm gefördert werden.
Nachhaltige Zukunft für den Weißstorch
Die aktuellen Bestrebungen, den Weißstörchen im Heidenheimer Brenzpark einen geschützten Brutmöglichkeiten zu bieten, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Stadt und die Naturschutzbehörden arbeiten Hand in Hand, um sicherzustellen, dass das Feuerwerk verantwortungsvoll durchgeführt wird. Am Tag nach dem Spektakel wird ein Kontrollblick darauf geworfen, ob die Störche weiterhin ihre Jungen versorgen.
Die festgelegten Vorkehrungen unterstreichen das Bewusstsein für den Naturschutz in der Region; schließlich gilt es, diese majestätischen Vögel nicht nur vor gefährlichen Situationen, sondern auch vor dem Rückgang ihrer Population zu schützen. Es ist zu hoffen, dass die Kombination aus Schutzmaßnahmen und gemeinschaftlichem Engagement dazu beiträgt, dass sich die Weißstörche auch in Zukunft in unseren Gefilden wohlfühlen und weiterhin junge Störche großziehen.
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Ort | Heidenheim an der Brenz, Deutschland |
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