Achtung! So erkennen und bekämpfen Sie das giftige Jakobskreuzkraut

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Im Rems-Murr-Kreis breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut aus. Fachleute warnen vor Gefahren für Nutztiere und fordern Maßnahmen.

Im Rems-Murr-Kreis breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut aus. Fachleute warnen vor Gefahren für Nutztiere und fordern Maßnahmen.
Im Rems-Murr-Kreis breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut aus. Fachleute warnen vor Gefahren für Nutztiere und fordern Maßnahmen.

Achtung! So erkennen und bekämpfen Sie das giftige Jakobskreuzkraut

Im Rems-Murr-Kreis ist ein unerwünschter Besucher auf dem Vormarsch: das Jakobskreuzkraut. Diese bis zu 1,30 Meter hohe Pflanze, die sich in den letzten Jahren stark verbreitet hat, sorgt nicht nur für Sorgenfalten bei Landwirten, sondern auch für potenzielle Gesundheitsrisiken für Nutztiere. Das Landratsamt Rems-Murr macht eindringlich auf die Gefahren aufmerksam und betont die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Bekämpfung dieser giftigen Pflanze, die insbesondere für Pferde und Rinder lebensgefährlich sein kann. „Da liegt was an“, drücken die Verantwortlichen aus, und rufen damit alle beteiligten Parteien – seien es Landwirte, private Grundstücksbesitzer oder die öffentliche Hand – zur Zusammenarbeit auf, um dieser Bedrohung entgegenzutreten. Die Pflanze ist hauptsächlich auf wenig bewirtschafteten Flächen zu finden, was ihre Bekämpfung zusätzlich erschwert, wie ZVW berichtet.

Was macht das Jakobskreuzkraut so gefährlich? Die Pflanze enthält Pyrrolizidin-Alkaloide, die bei einer Aufnahme zu chronischen Lebervergiftungen führen können. Dies ist besonders alarmierend, da selbst eine 700-kg-Kuh durch den Verzehr von nur 1000 g der Pflanze eine tödliche Dosis erreichen kann. Um den Zusammenhang zu verstehen: Pferde können bereits bei 40-80 g Frischgewicht pro kg Körpergewicht in ernsthafte Gefahr geraten. Rinder sind bei 140 g, Schafe sind über 2 kg und Ziegen zwischen 1,25 und 4 kg pro kg Körpergewicht betroffen, wie die Landwirtschaftskammer informiert.

Von der Rosette zur Blüte

Die Entwicklung dieser Pflanze lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette, die erst im zweiten Jahr von Juni bis August blüht. Bei der Fortpflanzung setzt sie stark auf ihre Samen, die durch den Wind verbreitet werden. Um die Verbreitung einzudämmen, empfehlen Experten, die Mähflächen vor der Blüte zu schneiden, damit sich keine Samen bilden können. Auch das mechanische Ausstechen oder Ausreißen von Einzelpflanzen gehört zu den gängigen Bekämpfungsmaßnahmen.

Regelmäßiger Wechsel zwischen Schnitt- und Weidenutzung ist ebenfalls ratsam, um eine dichte Grünlandnarbe zu gewährleisten. Sollte die Situation eskalieren, kann auch die chemische Bekämpfung notwendig werden, die jedoch mit Bedacht eingesetzt werden sollte. Ein positiver Aspekt: In Biogasanlagen kann Jakobskreuzkraut verwertet werden, wodurch die Samen ihre Keimfähigkeit verlieren. Finanzielle Unterstützung kommt von dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, das verschiedene Initiativen zur Bekämpfung dieser Pflanze fördert.

Gemeinsam gegen das Jakobskreuzkraut

Die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts ist ein ernstes Problem, das alle Landwirte und Tierbesitzer im Rems-Murr-Kreis betrifft. Um den Wuchs dieser giftigen Pflanze einzudämmen, sind sowohl Wissensvermittlung als auch aktives Handeln nötig. Daher sollten alle Betroffenen spitz sein und sich aktiv an der Bekämpfung beteiligen – denn zusammen lässt sich die Bedrohung eindämmen. Nur so kann der Schutz unserer landwirtschaftlichen Flächen und die Gesundheit unserer Tiere langfristig gesichert werden. Mehr Informationen über Jakobskreuzkraut und dessen Bekämpfung sind auf den Seiten der ZVW und der Landwirtschaftskammer zu finden.