Lebensbaum in der Krise: Mühlacker kämpft gegen Thuja-Pilzgefahr!
In Vaihingen an der Enz kämpfen Thuja-Hecken gegen Pilzbefall und hohe Temperaturen. Experten empfehlen nachhaltige Alternativen.

Lebensbaum in der Krise: Mühlacker kämpft gegen Thuja-Pilzgefahr!
In den letzten Jahren hat sich die Thuja, besser bekannt als Lebensbaum, als beliebte Heckenpflanze in vielen Gärten etabliert. Sie erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie günstig ist, schnell wächst und auch im Winter grün bleibt. Doch nicht überall hat die Thuja einen Platz, den sie verdient, denn in der Region Mühlacker wird ihr es zunehmend zu heiß. Wie das Mühlacker Tagblatt berichtet, führt ein steigender Pilzbefall an diesen Pflanzen zu einem besorgniserregenden Anstieg brauner, fächerförmiger Stellen an den Bäumen. Diese Veränderung könnte nicht nur die Ästhetik der Gärten gefährden, sondern auch die Sicherheit in den Wohngebieten, da die Brandgefahr durch die trockenen Pflanzen zunimmt.
„Wir müssen darüber nachdenken, was wir pflanzen“, sagt Jürgen Metzger, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Mühlacker, besorgt über die Zunahme von Thuja-Hecken. Stattdessen empfehlen Fachleute Alternativen, die mehr Lebensraum für Vögel und Insekten bieten. Dieses Umdenken wird vor dem Hintergrund der Gesundheitsrisiken für die Pflanzen und die Umwelt immer dringlicher.
Krankheiten und Schädlinge
Die Thuja ist jedoch nicht nur der Trockenheit und Hitze ausgesetzt. Sie ist auch anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die zu Braunfärbung und Absterben der Nadeln führen können. Häufige Erkrankungen sind das Kabatina-Zweigsterben und die Schuppenbräune, die besonders bei jungen Pflanzen auftritt, wie Plantura anmerkt. In diesem Zusammenhang fördern Faktoren wie schlechte Drainage und eine unzureichende Luftzirkulation das Risiko für Pilzbefall. So ist eine dichte Pflanzung, kombiniert mit mangelhaftem Schnitt, ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Krankheiten.
Zusätzlich zu den Pilzen machen sich auch Schädlinge wie die Thuja-Miniermotte und der Borkenkäfer breit. Diese Insekten schädigen die Pflanzen und führen zu sichtbarem Absterben der Triebe. Ein anderer oft übersehener Aspekt sind Umweltfaktoren: Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme, gepaart mit Nährstoffmangel und Wassermangel, setzen der Thuja zu. Wie Gartenjournal feststellt, können solche Bedingungen nicht nur zur Braunfärbung der Pflanzen führen, sondern auch deren gesamte Gesundheit gefährden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Um die Thuja bestmöglich zu schützen, ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört die Wahl eines sonnigen bis halbschattigen Standorts mit gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen sorgt für eine gute Luftzirkulation, die unerlässlich zur Vermeidung von Pilzkrankheiten ist. Zudem ist es ratsam, die Thuja regelmäßig zu gießen – jedoch darauf zu achten, dass die Blätter trocken bleiben und Staunässe vermieden wird.
Im Falle eines Befalls sollten betroffene Pflanzenteile sofort entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden. Bei starkem Befall können Fungizide helfen, sollten aber gemäß den Anwendungshinweisen eingesetzt werden. Eine Versorgung mit Kalk und Magnesium kann ebenfalls zur Stärkung der Pflanzen beitragen.
Die Herausforderungen, die die Thuja zurzeit bewältigen muss, sind ein klarer Hinweis darauf, dass Gärtner und Pflanzenliebhaber umdenken müssen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, die Natur zu respektieren und Alternativen zu suchen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch der Umwelt guttut.