Klinikverkauf in Vaihingen: Verpasste Chance sorgt für Enttäuschung!
Vaihingen an der Enz: Gemeinderat vertagt Klinik-Kauf. Ortsärzte fordern schnellere Entscheidungen zur medizinischen Versorgung.

Klinikverkauf in Vaihingen: Verpasste Chance sorgt für Enttäuschung!
In Vaihingen/Enz gärt es: Der Gemeinderat hat erneut über den Kauf des Klinikgeländes beraten, doch die Entscheidung steht noch aus. Der angesetzte Beschluss wurde vertagt, was bei Bürgern und den ansässigen Ärzten für Enttäuschung sorgte. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, sah Oberbürgermeister Uwe Skrzypek in diesem Kontext einen wichtigen Schritt, um das Vertrauen der Ärzte im Ärztehaus Vaisana zurückzugewinnen. Doch eine ungenaue Formulierung im Beschlussvorschlag machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung.
Die Sorgen um die medizinische Versorgung sind groß. Der Versorgungsgrad in Vaihingen ist der schlechteste in ganz Baden-Württemberg, und die Mietverträge der Ärzte im Ärztehaus laufen 2027 aus. Ein Bewerbungsangebot zur Verlängerung der Verträge steht seit über einem Jahr aus. Skrzypek selbst plant, das Gelände zu erwerben, um die Abwanderung der Ärzte zu verhindern. In der Sitzung wurde ein Vorschlag zur Einberufung einer weiteren Besprechung mit den RKH Kliniken gemacht, da der Gemeinderat sich grundsätzlich einig war, dass ein Kauf des Geländes sinnvoll ist. Ein Antrag zur Rücksendung des Beschlusses in den Ausschuss wurde jedoch knapp angenommen und sorgte für Unmut.
Zukunft des Vaisana und der Klinik
Im Vorfeld der Sitzung sorgte die Diskussion um die Zukunft des Vaisana und des ehemaligen Krankenhauses für rege Teilnahme. Die regionale Kliniken Holding (RKH) plant den Verkauf des Areals und hat bereits eine formale Kaufanfrage an die Stadt gestellt, um das Interesse daran zu klären. In einer Sondersitzung, die am 13. November stattgefunden hat, wurden erste Ideen zur Entwicklung eines neuen Stadtquartiers diskutiert. Dieses Konzept sieht unter anderem die Fortführung des Ärztehauses sowie verschiedene medizinische und pflegerische Angebote vor. Auch seniorengerechtes Wohnen soll ein Teil des neuartigen Planungskomplexes werden, der sich der Gemeinwohlökonomie verschrieben hat, so die Informationen von Vaihingen Kreisbote.
Bei der öffentlichen Sitzung berichtete eine Vertreterin der Kassenärztlichen Vereinigung über die prekäre medizinische Versorgungssituation. Angesichts dieser Unsicherheiten muss die Stadt unbedingt die Verhandlungen mit der RKH aufrecht erhalten. Die Bürger haben ihre Bedenken lautstark geäußert, und über 4000 Stimmen wurden für eine Petition zum Erhalt des Vaisana gesammelt. Der Druck, hier eine Lösung zu finden, ist also hoch.
Ein Zeichen setzen
Oberbürgermeister Skrzypek sieht die Entscheidung des Gemeinderates als verpasste Chance und äußerte Bedenken über möglichen Lobbyismus in der Stadt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob es der Stadt gelingt, die engagierten Ärzte vor der Abwanderung zu bewahren. Ein kurzfristiger Mietvertrag für die Ärzte im Vaisana soll zumindest eine gewisse Planungssicherheit bis zum Verkaufsprozess bieten.
Aktuell wird die Diskussion über die medizinische Grundversorgung und die Zukunft des Areals weitergeführt. Die nächste Sitzung wird zeigen, ob die Stadt die Weichen richtig stellen kann, um die wertvolle medizinische Infrastruktur in Vaihingen zu sichern.