Ludwigsburg setzt auf Fernwärme: Interaktive Seite informiert Bürger!

Ludwigsburg setzt auf Fernwärme: Interaktive Seite informiert Bürger!

Ludwigsburg, Deutschland - In Ludwigsburg tut sich einiges in Sachen Fernwärme: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen sich aktiv für den Ausbau der Fernwärmenetze ein und haben nun eine informative Wärmewebseite ins Leben gerufen. Diese Plattform, die vor Kurzem online ging, zielt darauf ab, die Bürger zu motivieren und ihnen die Vorteile der Fernwärme näherzubringen. Laut der Bietigheimer Zeitung können Interessierte auf einer interaktiven Karte nicht nur bestehende Fernwärmenetze in Rot erkennen, sondern auch geplante Ausbauten in Blau und Orange einsehen, die bis 2029 abgeschlossen sein sollen.

Aktuell umfasst das Ludwigsburger Fernwärmenetz insgesamt 80 Kilometer und versorgt bereits 1683 Haushalte. Im laufenden Jahr sollen weitere Blaue Linien, die den bevorstehenden Ausbau markieren, die Versorgungsregion erweitern. Trotz dieser Fortschritte deckt das von den Stadtwerken gelieferte Wärmevolumen von rund 100 Gigawattstunden leider nur etwa 12% des Gesamtwärmebedarfs der Kommune ab.

Die Wärmewende als gemeinsames Ziel

Die Initiative für eine umfassende Wärmewende ist nicht nur eine Aufgabe der Stadtwerke. Die Stadt verfolgt ein langfristiges und strategisches Konzept zur kommunalen Wärmeplanung, das im Rahmen des Klimaschutzgesetzes von Baden-Württemberg verbindlich ist. Bis zum Jahreswechsel 2023/2024 soll die vollständige Planung veröffentlicht werden, während die konkrete Umsetzung bereits in den Startlöchern steht. Die Stadt möchte damit vor allem die Treibhausgasemissionen, die hauptsächlich durch Heizenergie und Warmwasser entstehen, massiv reduzieren. Tatsächlich verursachten die Wärmebedarfe in Ludwigsburg im Jahr 2020 rund 222.660 Tonnen Treibhausgase.

Die Stadt Ludwigsburg hat hohe Ziele: Bis 2035 sollen die Treibhausgasemissionen gesenkt und der Wärmebedarf um 41% reduziert werden. Die größte Hoffnung liegt in der Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Abwasserwärme, Flusswasserwärme, Geothermie und Solarthermie. In den kommenden fünf Jahren plant die Stadt bereits mehrere konkrete Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Umsetzung

Ab dem 1. Januar 2024 sind deutsche Kommunen gesetzlich verpflichtet, eine detaillierte Wärmeplanung vorzulegen. Das neue Wärmeplanungsgesetz (WPG) soll dabei helfen, die notwendige Umstellung auf erneuerbare Energien bis 2045 zu erreichen – keine leichte Aufgabe für viele Gemeinden. In Baden-Württemberg haben aktuell schon 13% der Kommunen ihre Planung abgeschlossen, während andere Bundesländer dem voraus sind. Manche Kommunen kämpfen mit Verzögerungen aufgrund von Fachkräftemangel und hohen Kosten.

Laut der Klimaschutz Kommune sind über ein Drittel der Städte und Gemeinden in Deutschland aktiv mit der Erstellung ihrer Wärmepläne beschäftigt, was auf ein steigendes Bewusstsein für den klimaschutzfördernden Umgang mit Energie hinweist. Ludwigsburg macht hier mit klaren Zielen und Maßnahmen einen großartigen Schritt in die Zukunft. Der Anschluss an das Fernwärmenetz bleibt zwar freiwillig, wird aber aufgrund der Umweltauswirkungen und der Kosteneffizienz von Experten empfohlen.

Die umfassenden Informationsangebote und die interaktive Karte der SWLB sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Bürger aktiv in die Wärmewende einzubeziehen. In diesem Sinne bleibt es spannend, wie sich die Pläne in der Praxis umsetzen lassen und wie die Bevölkerung darauf reagiert.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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