Dürr in Bietigheim-Bissingen: 500 Stellen fallen weg – die Krise greift um sich!
Dürr in Bietigheim-Bissingen: 500 Stellen fallen weg – die Krise greift um sich!
Bietigheim-Bissingen, Deutschland - In einer Zeit, in der die Automobilbranche mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, zeichnet sich ein beunruhigender Trend ab: Unternehmen kündigen massiven Stellenabbau an. Die Firma Dürr in Bietigheim-Bissingen schlägt hier ein trauriges Kapitel auf und plant den Abbau von rund 500 Stellen in der Verwaltung. Vorstandschef Jochen Weyrauch bestätigte, dass diese Maßnahme nicht nur den Stammsitz betrifft, wo etwa 2.300 Menschen beschäftigt sind, sondern auch andere Standorte. Ziel ist es, jährlich 50 Millionen Euro einzusparen, wobei über die Hälfte der Stellen in Deutschland wegfallen wird. Details über die spezifischen Standorte und die genaue Anzahl der betroffenen Verwaltungsstellen sind jedoch noch unklar. Dürr will, so weit es geht, den Stellenabbau sozialverträglich gestalten und setzt auf Abfindungsprogramme, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sind bereits in Planung, und die Einsparungen sollen ab 2027 spürbar werden. SWR berichtet.
Die Gründe für den Stellenabbau sind vielschichtig. Die Nachfrage im zweiten Quartal 2023 blieb hinter den Erwartungen zurück, insbesondere aufgrund der US-Zollpolitik und einer stockenden Umstellung auf E-Autos. Zudem hat die Prognose für die Aufträge in diesem Jahr einen kräftigen Dämpfer erfahren, und das Unternehmen hat sie von ursprünglich 4,3 bis 4,7 Milliarden Euro auf 3,8 bis 4,1 Milliarden Euro nach unten angepasst. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Problems, das die gesamte Automobilindustrie betrifft.
Zusammenhang mit der Branchensituation
Die Autoindustrie in Deutschland und Europa steckt sozusagen in einer Dauerkrise. Viele Unternehmen berichten von Umstrukturierungen, Werksschließungen und einem umfassenden Stellenabbau. So zum Beispiel hat die Firma Mahle, ein weiterer wichtiger Akteur in der Region, innerhalb der letzten 12 Monate etwa 600 Stellen in Deutschland gestrichen. Auch Bosch plant erhebliche Einsparungen und will die Arbeitszeiten sowie die Gehälter von rund 600 Mitarbeitern am Forschungsstandort Renningen kürzen. Auto Motor und Sport erläutert, dass der Stellenabbau nicht auf die Unternehmen in Baden-Württemberg beschränkt ist. Beispielhaft kann man ZF Friedrichshafen AG nennen, die die Abspaltung ihrer E-Division erwägt, was über 32.000 Beschäftigte betrifft.
In der Tat herrscht in der Branche eine bedrückende Stimmung. Laut dem Ifo-Institut ist das Stimmungs-Barometer der Automobilindustrie auf einen Tiefstand gefallen, und Unternehmen zeigen sich pessimistisch bezüglich der kommenden Monate, was die Überlegungen hinsichtlich möglicher Stellenkürzungen weiter verstärken dürfte. Einträge zur Insolvenz wie bei Gerhardi Kunststofftechnik, die 1.500 Mitarbeiter beschäftigt und kürzlich Insolvenz anmeldete, zeichnen ein düsteres Bild.
Ein Blick auf die Zukunft
Da die Branche weiterhin in einer Transformation steckt, müssen sich die Unternehmen an neue Gegebenheiten anpassen – sei es durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge oder durch andere notwendige Effizienzsteigerungen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen langfristig auswirken und ob der Stellenabbau der richtige Schritt ist, um die Unternehmen durch diese turbulente Zeit zu navigieren.
Die nächsten Wochen und Monate versprechen, spannend zu werden. Ob die Gespräche zwischen Unternehmensleitungen und Arbeitnehmervertretern zu einer sozialverträglichen Lösung führen werden, bleibt zu hoffen. Eines ist jedoch klar: Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen, und die Auswirkungen sind deutlich spürbar in der Region.
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Ort | Bietigheim-Bissingen, Deutschland |
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