Schuh Graf meldet Insolvenz: Hoffnung für 160 Mitarbeiter in Stuttgart!

Schuh Graf meldet Insolvenz: Hoffnung für 160 Mitarbeiter in Stuttgart!
Geislingen an der Steige, Deutschland - Das baden-württembergische Familienunternehmen Schuh Graf, bekannt für seine Filialen unter den Namen „Schuh-Mann“ und „QUICK SCHUH“, hat Insolvenz angemeldet. Am 3. Juni 2025 genehmigte das Amtsgericht Stuttgart ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, welches dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, die Kontrolle über seine Sanierung selbst zu übernehmen. Dies ermöglicht eine strukturelle Neuausrichtung, während alle aktuell 27 Filialen, darunter 26 in Baden-Württemberg und eine in Hessen, weiterhin geöffnet bleiben und die Kunden einkaufen können, wie Ruhr24 berichten.
In einem bemerkenswerten Schritt sichert die Bundesagentur für Arbeit die Gehälter der rund 160 Mitarbeiter für einen Zeitraum von drei Monaten durch Insolvenzgeld. Dies gibt den Angestellten etwas Sicherheit in einer für das Unternehmen unsicheren Zeit. Geschäftsführer Götz M. Graf zeigt sich optimistisch über die geplante Neuaufstellung und betont die Bedeutung konstruktiver Gespräche mit Geschäftspartnern, um das Geschäft langfristig fortzuführen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die schwierige wirtschaftliche Lage hat Schuh Graf stark getroffen. Hohe Inflation, eine schwache Konjunktur und nicht zuletzt die steigende Dominanz des Onlinehandels haben zu sinkenden Verkaufszahlen im stationären Schuh- und Modehandel geführt. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten hat zur Entstehung dieser Schwierigkeiten beigetragen. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen plant das Unternehmen, die Umsatz- und Kostenstruktur sowie die Rentabilität der Filialen genau zu überprüfen und zu optimieren, wie Pluta berichtet.
Ein weiteres Indiz für die angespannte Lage im Handel sind die bundesweiten Insolvenzzahlen. Laut Statista gab es im Jahr 2023 insgesamt etwa 110.200 Insolvenzen in Deutschland, darunter 17.814 Unternehmensinsolvenzen, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders betroffen ist der Dienstleistungssektor, der 59% der Insolvenzen ausmacht.
Die Zukunft im Blick
Der vorläufige Sachwalter, Dr. Tibor Daniel Braun von der Kanzlei Illig Braun Kirschnek, führt den Restrukturierungsprozess und verfolgt das Ziel, das Unternehmen im besten Interesse der Gläubiger zu erhalten. In diesem Zusammenhang wird auch über neue Konditionen mit Geschäftspartnern verhandelt, um eine solide Basis für die Zukunft des Unternehmens zu schaffen. Steffen Beck von PLUTA Rechtsanwalts GmbH leitet die Sanierungsmaßnahmen und bringt damit viel Erfahrung in der Unternehmenssanierung ein.
In Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Erfahrungswerten aus ähnlichen Fällen ist die Situation von Schuh Graf sowohl herausfordernd als auch voller Chancen für eine Neuausrichtung. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob es dem Unternehmen gelingt, gestärkt aus der Krise hervorzugehen und wieder Fuß zu fassen im Markt.
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Ort | Geislingen an der Steige, Deutschland |
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