Pilgerreise unter dem Beton: Pfad der Wunder in Sindelfingen!

Pilgerreise unter dem Beton: Pfad der Wunder in Sindelfingen!

Sindelfingen, Deutschland - In Sindelfingen wird derzeit ein bemerkenswertes künstlerisches Experiment präsentiert: Das Chor-Tanztheaterprojekt „Path of Miracles – Pfad der Wunder“. Diese innovative Aufführung feierte im Frühjahr Premiere in der Martinskirche und fand im Rahmen der Veranstaltung „Leere Kirche“ statt. Jetzt zieht es die Darbietung in die Tiefgarage der Gottlieb-Daimler-Schule II, wo sie im Rahmen der 6. Biennale in Sindelfingen erneut aufgeführt wird. Geplant sind mehrere Aufführungen bis zum 26. Juli, und das Thema der Biennale ist „Freiheit und Verantwortung“.

Der Umzug vom sakralen Raum in einen profanen Auto-Abstellraum könnte kaum außergewöhnlicher sein. Der neue Aufführungsort wurde von Kulturamtsleiter Markus Nau und Daniel Tepper ausgewählt, nicht zuletzt wegen der einzigartigen Akustik der Betonstruktur der Tiefgarage. Diese bietet eine spannende Kulisse für die moderne Musik und die expressiven Tanz- und Chorgesangseinlagen.

Ein künstlerisches Gesamtkunstwerk

Die musikalische Leitung obliegt dem Bezirkskantor Daniel Tepper, während die beeindruckenden Tanzvorstellungen vom Andas-Ensemble der Musikschule Sindelfingen dargeboten werden. Die Choreografien stammen von Alicia Jehle, Olivia Musleh und Monika Heber-Knobloch. Die Kostüme wurden von Andrea Broda entworfen und die einleitenden Texte stammen von Ingo Sika.

Musikalisch wird „Path of Miracles“ von Joby Talbot geprägt und beschreibt vier Stationen einer fiktiven Pilgerreise. Dabei wird ein intensiver Fokus auf die Seelenzustände der Pilger gelegt – von Herausforderungen über göttlichen Beistand bis hin zu Sehnsucht und Zuversicht. In einem besonderen Erlebnis wanderte das Publikum zu den einzelnen Stationen der Darbietung, was die Interaktivität und das Gemeinschaftsgefühl während der 75-minütigen Aufführung stark erhöhte.

Die Bedeutung der Umgebung

Die alte Tiefgarage mit ihren Oldtimern, die dort als stummer Zeuge der Vergänglichkeit und Beständigkeit stehen, verstärkt die Atmosphäre der Darbietung. Durch den erstaunlichen Klang in diesem unkonventionellen Raum werden die komplexen Rhythmen und Klangflächen der modernen Musik besonders lebendig. Bei der letzten Aufführung waren 250 Zuschauer anwesend, die das einzigartige Zusammenspiel von Lichttechnik, Gesang und Tanz in vollen Zügen genießen konnten.

Die Biennale bietet nicht nur „Path of Miracles“, sondern auch eine Reihe von weiteren Veranstaltungen, darunter Theateraufführungen und das Carrara-Kurzfilmfest. Wie man sieht, hat Sindelfingen eine lebendige und einladende Kulturszene, die sich immer wieder neu erfindet und den lokalen Charakter prägt.

Für weitere Informationen zur Biennale und den Aufführungen lohnt sich ein Besuch der Webseite biennale-sindelfingen.de. Und während man dort ist, kann man auch einen Blick auf die vielen spannenden Festivals werfen, die in dieser Saison anstehen, wie das Afrikanische Kulturfest, das vom 18. bis 20. Juli im Hessen Park stattfindet, oder das Kulturarena Jena, das bis zum 17. August läuft.

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OrtSindelfingen, Deutschland
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