Klimawandel bedroht Sindelfinger Wälder: Förster schlagen Alarm!
Sindelfingen: Förster berichten über Klima- und Temperaturprognosen, Herausforderungen für Wälder und Baumarten in 100 Jahren.

Klimawandel bedroht Sindelfinger Wälder: Förster schlagen Alarm!
In Sindelfingen standen die Baumriesen und die klimatischen Herausforderungen dieser Tage im Zeichen des Interesses. Bei einem traditionellen Waldbegang präsentierten der Förster Markus Klas und Joachim König den Gemeinderäten brisante Klima- und Temperaturprognosen, die für den Sindelfinger Forstbetrieb alarmierend erscheinen. So könnte sich in den nächsten 100 Jahren die Situation für Eichen ereignen, die an die Verhältnisse zwischen Rom, Neapel und Malaga erinnert, was für die heimischen Wälder erhebliche Auswirkungen haben könnte, wie szbz.de berichtet.
Ein verstärktes Interesse an den Veränderungen in den Wäldern zeigt sich nicht nur in Sindelfingen. Generell hat sich herausgestellt, dass nur jeder fünfte Baum ohne Schäden ist. Besonders betroffen sind die Hauptbaumarten, einschließlich der Kiefern, von denen 36 Prozent deutliches Kronenverlichtung aufweisen. Diese alarmierenden Zahlen wurden von der Thünen-Institut veröffentlicht. Tatsächlich ist die mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten mit 25,9 Prozent nahezu unverändert, während alte Bäume über 60 Jahren sogar 43 Prozent erreichen. Die Anpassung an klimatische Veränderungen wird für diese alten Bäume zunehmend zum Problem.
Ein Ausblick auf die Zukunft der Wälder
Mit heißem Atem und Wasserknappheit wird die Situation jedenfalls nicht besser. Das Jahr 2023 markierte sich als das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Kombination aus Trockenheit und Wärme hat spürbare negative Auswirkungen auf die Wälder, was die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) eindringlich betont. Eine frühe, klimagerechte Umgestaltung der Wälder, hin zu nachhaltigeren und klimatoleranten Mischbaumarten, wird unmissverständlich empfohlen. Bäume wie die Esskastanie, Flaumeiche und die Robinie werden als zukunftsträchtig betrachtet, während die traditionellen Fichten auch weiterhin unter Stress und Borkenkäferbefall leiden.
Die Herausforderungen sind allgegenwärtig, und die Forstwirtschaft steht unter Druck, zügig zu handeln, um die Wälder auf die folgenden Jahre vorzubereiten. Dabei wird auch deutlich, dass die Waldökosysteme unter den raschen Veränderungen leiden. Besonders in warm-trockenen Regionen wie Unterfranken sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits sichtbar. Die Forstwirtschaft muss auch neue Strategien entwickeln, wie man die Baumartenwahl optimieren kann, um die Wälder widerstandsfähiger zu machen.
Das Engagement der Förster und die Versorgung mit Fachwissen sind zweifelsohne notwendig. Eines steht fest – die Wälder in Baden-Württemberg stehen vor einer ungewissen Zukunft und die Zeit drängt. Nur mit klugen Maßnahmen und einem raschen Umdenken in der Forstwirtschaft wird der Herausforderungen des Klimawandels begegnet werden können.