Karlsruhes Sternerestaurant Tawa Yama in der Krise: Rettung noch möglich!
Das Sternerestaurant Tawa Yama in Karlsruhe meldet Insolvenz an. Gründe sind steigende Kosten und Konsumrückgang.

Karlsruhes Sternerestaurant Tawa Yama in der Krise: Rettung noch möglich!
Das bekannte Sternerestaurant Tawa Yama in Karlsruhe hat am 1. Juli 2025 vorläufig seinen Betrieb eingestellt, nachdem es Ende April Insolvenz angemeldet hatte. Das Restaurant, welches sich im Stadtteil Durlach auf dem Gelände des Business-Campus „Raumfabrik“ befindet, wurde im Jahr 2022 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und erfreute sich großer Beliebtheit bei den Feinschmeckern der Region. Doch die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig. Ein zurückhaltender Konsum der Gäste und steigende Betriebskosten waren ausschlaggebend. Dies berichtet Merkur.
Die Lage ist prekär: Die Gehälter der zehn Vollzeitangestellten und 33 Teilzeitkräfte sowie von zwei Auszubildenden waren für drei Monate über Insolvenzgeld abgesichert, diese Abdeckung endete jedoch am letzten Juni. Holger Blümle von der Anwaltskanzlei Schultze & Braun wurde als Sachverwalter berufen, um die Interessen der Gläubiger zu wahren und gleichzeitig die Möglichkeit einer Rettung des Gastronomiebetriebs zu wahren.
Herausforderungen in der Gastronomie
Die Insolvenz des Tawa Yama ist kein Einzelfall. Die Gastronomie kämpft aktuell mit enormen Schwierigkeiten. Tagesschau berichtet, dass im Jahr 2023 jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben hat. Insgesamt mussten seit 2020 etwa 48.000 Betriebe schließen, und die Zahl der Insolvenzen stieg im vergangenen Jahr um 27 Prozent – ein Signal, das deutlich zeigt, wie stark die Branche unter den Auswirkungen von Corona und steigenden Preisen leidet.
Besonders besorgniserregend ist die Anhebung der Umsatzsteuer auf Speisen auf 19 Prozent seit Januar 2024, welche die Situation der Betriebe weiter verschärft hat. Diese Maßnahme wird als zusätzliches Hindernis für viele Betreiber angesehen, die ohnehin schon an der Grenze ihrer Möglichkeiten arbeiten.
Weitere Insolvenzen bei Sternerestaurants
Ein weiterer trauriger Fall ist das Sternerestaurant KOOK 36 in Deggendorf, das am 28. Juni 2025 Insolvenz anmeldete, nachdem es seinen Michelin-Stern verloren hatte. Betreiber Daniel Klein kündigte an, dass die Schließung schneller als erwartet kam, obwohl der Verlust des Sterns nicht der ausschlaggebende Grund für die Insolvenz war. Wie auch beim Tawa Yama spielten die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle, wie fr.de berichtet.
Im Speziellen wird die Situation durch den Fachkräftemangel in der Gastronomie verschärft, der es den betroffenen Mitarbeitern erschwert, neue Arbeitsplätze zu finden. Der Experte Patrik-Ludwig Hantzsch von der Creditreform weist darauf hin, dass die staatlichen Hilfen während der Lockdowns die Schließungen vieler Unternehmen zwar verzögerten, aber die Branchenkrise dennoch unaufhörlich fortschreitet.
Die Gastronomie befindet sich in einer kritischen Phase, und es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Situation für das Tawa Yama und andere Betriebe in der Region entwickeln wird. Die Hoffnung auf einen Investor besteht weiterhin, doch ob dies den Mitarbeitern tatsächlich eine Perspektive bietet, bleibt ungewiss.