Rechtsextreme Jugendgruppen im Netz: Gefahr für unsere Gesellschaft!

Rechtsextreme Jugendgruppen im Netz: Gefahr für unsere Gesellschaft!
Baden-Baden, Deutschland - In Deutschland gibt es einen besorgniserregenden Anstieg von rechtsextremistischen Jugendgruppen, wie etwa „Unitas Germanica“, „Zollern-Jugend Aktiv“ und „Störtrupp Süd“. Diese Gruppen sind nicht nur neu, sie vernetzen sich auch in alarmierender Geschwindigkeit über soziale Medien. Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat viele dieser Zusammenschlüsse als neonazistisch eingestuft. Laut Rheinpfalz hat die rechtsextremistische Agitation im virtuellen Raum seit Sommer 2024 stark zugenommen.
Die Sicherheitsbehörden zeigen sich besorgt und schätzen das Gewaltpotenzial dieser jungen Rechtsextremisten als hoch ein. Feindbilder sind dabei unter anderem Menschen muslimischen Glaubens sowie Ausländer. Auch Personen aus dem linken politischen Spektrum stehen in ihrem Fadenkreuz. Besonders die LGBTQ-Community wird von diesen Gruppen als „Türöffner“ zur rechtsextremistischen Szene betrachtet.
Radikalisierung im Netz
Die digitale Welt spielt eine entscheidende Rolle bei der Radikalisierung. Eine Broschüre des Bundesamts für Verfassungsschutz, die im September 2024 veröffentlicht wurde, untersucht genau, wie das Internet als Plattform für die Verbreitung rechtsextremistischer Ideologien genutzt wird. Die Publikation mit dem Titel „Rechtsextremismus im Internet: Gefahren digitaler Agitation und Radikalisierung“ beleuchtet, wie Jugendliche in Online-Räumen Einfluss finden und mobilisiert werden. Dabei wird die Verwendung von verschiedenen Internetplattformen zur Selbstdarstellung und Vernetzung analysiert, wie Verfassungsschutz berichtet.
Diese digitale Vernetzung kann sehr effektiv sein. Die Online-Medienlandschaft bietet nicht nur neue Möglichkeiten zur Identitätsbildung, sondern verstärkt auch das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer vermeintlich gleichgesinnten Gemeinschaft. Rechtsextreme Akteure nutzen Krisensituationen wie die Flüchtlingskrise oder die Corona-Pandemie geschickt, um ihre Ideologien zu verbreiten.
Emotionale Mobilisierung und gewalttätiges Potenzial
Die Entwicklungen im Internet haben auch dazu geführt, dass extremistische Inhalte eine hohe Reichweite erzielen. Emotionale Reaktionen, die häufig in digitalen Konflikten zu beobachten sind, werden gezielt als „Wir gegen die Anderen“ inszeniert. Die Gefahr wird durch rechtsterroristische Anschläge – wie in Christchurch oder Halle – sowie durch politische Ereignisse, wie den Sturm auf das US-Kapitol und den versuchten Sturm auf den Deutschen Bundestag, unterstrichen. Diese Vorfälle zeigen eindrücklich das Gewaltpotenzial, das in rechtsextremen Online-Subkulturen schlummert, so die Einschätzung der Bundeszentrale für politische Bildung.
Der Verfassungsschutzpräsident von Thüringen warnte bereits vor einer neuen rechten Jugendkultur und einer „Turbo-Radikalisierung“. Es ist klar: Die Bekämpfung dieses Phänomens ist nicht nur eine gesellschaftliche Aufgabe, sondern auch eine Herausforderung für die staatlichen Institutionen. Die Zivilgesellschaft und politisch Verantwortliche müssen jetzt aktiv werden, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken und ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen.
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Ort | Baden-Baden, Deutschland |
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