Dietmar Späths Klinikaufenthalt verlängert: Was bedeutet das für Baden-Baden?

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Baden-Badens OB Dietmar Späth bleibt bis Oktober in Klinik. Die Stadtverwaltung sichert nahtlose Amtsgeschäfte trotz seiner Abwesenheit.

Baden-Badens OB Dietmar Späth bleibt bis Oktober in Klinik. Die Stadtverwaltung sichert nahtlose Amtsgeschäfte trotz seiner Abwesenheit.
Baden-Badens OB Dietmar Späth bleibt bis Oktober in Klinik. Die Stadtverwaltung sichert nahtlose Amtsgeschäfte trotz seiner Abwesenheit.

Dietmar Späths Klinikaufenthalt verlängert: Was bedeutet das für Baden-Baden?

Der Klinikaufenthalt von Baden-Badens Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) wird sich nun bis Anfang Oktober erstrecken. Dies gab die Stadtverwaltung heute bekannt. Die anhaltenden gesundheitlichen Probleme des OB stellen eine Herausforderung für die Stadt dar, doch die Amtsgeschäfte werden während seiner Abwesenheit von seinen Kollegen fortgeführt. Bürgermeister Alexander Wieland, Tobias Krammerbauer und Roland Kaiser haben sich bereiterklärt, die Vertretung zu übernehmen und werden die Geschäfte des Stadtoberhaupts während dieser kritischen Zeit leiten. Dies berichtet die Badische Neuste Nachrichten.

Späths Klinikaufenthalt, der nun voraussichtlich acht bis neun Wochen dauern soll, kommt länger als erwartet. Ursprünglich hatte er eine Rückkehr in vier bis sechs Wochen angekündigt. Laut Insiderinformationen leidet er nicht nur an den Folgen einer Handgelenksverletzung, sondern war auch psychisch und physisch angeschlagen. Aktuell sind die genauen Gründe für seinen Aufenthalt jedoch nur seinem engsten Umfeld bekannt.

Angriffe auf Späth und seine Familie

Die gesundheitlichen Probleme von Dietmar Späth sind nicht allein körperlicher Natur. In den letzten Wochen sah er sich massiven persönlichen Angriffen ausgesetzt, die sowohl seine Amtsführung als auch seinen privaten Lebensstil angreifen. Besonders die Anfeindungen in sozialen Netzwerken haben seine Psyche stark belastet. Die Südwestrundfunk berichtet, dass diese sogar in Morddrohungen gegen ihn und seine Familie mündeten.

In diesem Zusammenhang geht der OB auch gegen eine Frau vor, die ihn auf Facebook beleidigt hat. Der scharfe Ton während der Gemeinderatssitzungen verstärkt zudem die vulnerable Situation, in der sich Späth gerade befindet. Die Respektlosigkeit gegenüber politischen Amtsträgern ist nicht nur lokal ein Thema, sondern wurde im gesamtdeutschen Kontext problematisiert. Laut einer Darstellung der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Gewalt gegen Amts- und Mandatsträger nimmt immer mehr zu.

Gesellschaftlicher Kontext

Die Problematik, mit der Späth konfrontiert ist, findet sich auch in einer breiteren gesellschaftlichen Debatte wieder. Politisch motivierte Straftaten in Deutschland steigen laut Berichten, die die Bundeszentrale für politische Bildung zusammengefasst hat, stetig an. Im Jahr 2019 wurden 1.674 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger registriert. Hierbei stehen auch Beleidigungen und Bedrohungen im Raum, die oft durch die Anonymität und den Hass in sozialen Medien verstärkt werden.

Besonders auffällig ist, dass häufig Frauen und Männer zwischen 21 und 30 Jahren unter den Tätern sind. Die steigende Aggressivität gegenüber Beamten und Mandatsträgern wird als ein gesellschaftliches Problem betrachtet, das nicht nur Baden-Baden betrifft. Dies zeigt sich auch anhand von Statistiken, die belegen, dass Aggressionen gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zunehmen und somit auch das Klima in kommunalen Gremien vergiften.

Ob Dietmar Späth nach dieser turbulenten Zeit wieder mit neuem Elan zurückkehren kann, bleibt abzuwarten. Der Fokus liegt aktuell auf seiner Genesung, während die nächste Gemeinderatssitzung am 29. September unter der Leitung von Alexander Wieland ansteht, in der erste Schritte zur finanziellen Konsolidierung der Stadt besprochen werden sollen.