Baden-Württemberg: Kein verpflichtender Reanimationsunterricht an Schulen!

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Baden-Württemberg plant keinen verpflichtenden Reanimationsunterricht in Schulen. DRK fordert dringend Erste-Hilfe-Kurse für Schüler.

Baden-Württemberg plant keinen verpflichtenden Reanimationsunterricht in Schulen. DRK fordert dringend Erste-Hilfe-Kurse für Schüler.
Baden-Württemberg plant keinen verpflichtenden Reanimationsunterricht in Schulen. DRK fordert dringend Erste-Hilfe-Kurse für Schüler.

Baden-Württemberg: Kein verpflichtender Reanimationsunterricht an Schulen!

In einer Zeit, in der die Bedeutung der Ersten Hilfe immer mehr in den Vordergrund rückt, bleibt Baden-Württemberg hinter den Entwicklungen anderer Bundesländer zurück. Während mehrere Regionen über die Einführung eines Schulfaches zum Thema Erste Hilfe nachdenken, wird in Baden-Württemberg kein verpflichtender Reanimationsunterricht an Schulen umgesetzt.

Wie die Tagesschau berichtet, stehen Schulen in Baden-Württemberg vor der Herausforderung, Erste-Hilfe-Kenntnisse auf freiwilliger Basis zu vermitteln. Im Saarland ist man hier schon weiter und hat verpflichtenden Reanimationsunterricht eingeführt. Rheinland-Pfalz wird mit dem kommenden Schuljahr 2026/27 nachziehen. In Baden-Württemberg jedoch sieht das Kultusministerium keinen Bedarf für eine verpflichtende Regelung.

Erste Hilfe auf freiwilliger Basis

In den Schulen des Landes werden Alternativen zum Reanimationsunterricht angeboten, beispielsweise im Sachunterricht der Grundschule. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg fordert jedoch dringend die Einführung von verpflichtenden Lehrinhalten, die kindgerechte Erste-Hilfe-Angebote umfassen.

Die Zahlen sprechen für sich: Die Laienreanimationsquote in Deutschland lag im Jahr 2023 bei rund 50 %, was im Vergleich zu den 14 % im Jahr 2010 einen erheblichen Fortschritt darstellt. Zum Vergleich: In Dänemark ist die Quote dank der Integration von Reanimation in den Schulunterricht auf bis zu 80 % gestiegen. Solche Entwicklungen lassen sich jedoch nicht einfach aus dem Boden stampfen. Organisatorische Hürden und unzureichend geschulte Lehrkräfte hemmen die Umsetzung von Erste-Hilfe-Kursen in den Schulen.

Aktionen und Materialien

Unterdessen zeigt eine Umfrage des ADAC, dass 52 % der Befragten sich zutrauen, Erste Hilfe zu leisten, jedoch haben 55 % von ihnen ihren letzten Kurs vor mehr als zehn Jahren absolviert. Hier sind zeitgemäße und ansprechende Unterrichtsmaterialien gefragt. Auf der Webseite Schüler retten Leben stehen kostenlose Materialien zur Verfügung, die Lehrer nutzen können, darunter eine Schulungspräsentation, Flyer, Poster in verschiedenen Formaten und sogar eine kostenlose Reanimations-App für Smartphones.

Die Initiative bietet außerdem multimediale Angebote, wie Kampagnenspots, TV-/Kinospots und eine Playlist für die Herzdruckmassage – alles in einem kommunikativ gestalteten Umfeld, das Lehrer und Schüler unterstützen soll.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Situation in Baden-Württemberg ändern wird, aber eines ist sicher: Wenn es um das Leben und die Gesundheit der Menschen geht, da liegt wirklich was an. Die Diskussion um verpflichtende Erste-Hilfe-Unterrichtseinheiten wird sicherlich nicht enden, und der Bedarf nach einem verbesserten Angebot ist unübersehbar. Es ist deutlich, dass die Ausbildung zum Retten von Leben einen Platz im Bildungssystem verdient hat.