Aufdeckung des Grauens: Suche nach 796 Babyleichen in Tuam beginnt!

Am 17.06.2025 beginnt die Ausgrabung in Tuam, um die Überreste von 796 verstorbenen Kindern aus einer Mutter-Kind-Einrichtung zu finden.
Am 17.06.2025 beginnt die Ausgrabung in Tuam, um die Überreste von 796 verstorbenen Kindern aus einer Mutter-Kind-Einrichtung zu finden. (Symbolbild/MBW)

Aufdeckung des Grauens: Suche nach 796 Babyleichen in Tuam beginnt!

Tuam, Irland - In Tuam, Irland, hat die Suche nach den Überresten von 796 Kindern, die im St. Mary’s Mother and Baby Home zwischen 1925 und 1961 verstorben sind, begonnen. Historikerin Catherine Corless, die die Missstände in dieser Einrichtung aufdeckte, äußerte sich erleichtert über die Fortschritte, die nun endlich in der Aufarbeitung dieser tragischen Geschichte gemacht werden. Diese systematische Ausgrabung wurde bereits 2018 genehmigt, allerdings gab es zahlreiche Verzögerungen, die Corless und den betroffenen Familien in den letzten Jahren viel Geduld abverlangten. [verlagshaus-jaumann] berichtet, dass damit ein entscheidender Schritt zur Anerkennung des Leids unzähliger Familien getan wird.

Die Aufdeckungen, die von Corless vor elf Jahren initiiert wurden, zeigen ein grausames Bild der Vergangenheit. Unverheiratete Schwangere wurden in diesen Heimen oft wie Sklavinnen behandelt, und zwischen 1922 und 1998 starben in solchen Einrichtungen in Irland rund 9.000 Babys und Kinder. Nur zwei der verstorbenen Kinder aus Tuam wurden in lokalen Friedhöfen beerdigt, die anderen dürften sich laut den Untersuchungen auf dem Gelände der ehemaligen Einrichtung befinden. Ein kleiner Teil des Areals ist derzeit durch eine Gedenktafel gekennzeichnet, doch an mehr als nur ein Denkmal hatte Corless immer geglaubt.

Ein Neustart für viele Familien

Die Ausgrabung wird nicht nur als ein physischer Prozess gesehen, sondern auch als ein emotionales Ereignis für die betroffenen Familien. Anna Corrigan, deren Brüder möglicherweise auf dem Gelände begraben sind, beschreibt diesen Tag als den Beginn der Anerkennung des Unrechts, das ihren Angehörigen widerfahren ist. Die Aufregung ist spürbar; viele Familien waren vor Beginn der Arbeiten eingeladen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Ein Sicherheitszaun wird das Gelände umgeben, und eine 24-Stunden-Überwachung sichert die Stätte während der zwei Jahre, in denen die Ausgrabungen voraussichtlich dauern sollen.

Daniel MacSweeney, der Direktor des Ausgrabungsprojekts, nennt den Prozess komplex. Die Vorbereitungen sind bereits intensiv, denn die 2017 durchgeführte Testausgrabung hatte eine große Anzahl menschlicher Überreste in einer stillgelegten Klärgrube hervorgebracht. Die einzigartigen Umstände, unter denen die Überreste gefunden wurden, haben die Aufmerksamkeit auf die Missstände in den Mutter-Kind-Heimen gelenkt und werden nun mit einer multidisziplinären forensischen Gruppe angegangen.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die katholische Einrichtung, die von den Nonnen des Ordens der Schwestern von Bon Secours betrieben wurde, hatte in der Vergangenheit große Verantwortung für die erlittenen Schicksale. Im Jahr 2021 entschuldigte sich die Gemeinschaft für die respektlosen Beerdigungen der Kinder und bot einen Betrag von 12,97 Millionen Euro für das Entschädigungsprogramm für Überlebende an. Diese Schritte zeigen eine kleine Wende in der Aufarbeitung und könnten den betroffenen Familien das Gefühl geben, dass ihr Leid anerkannt wird. Die Kommission zur Untersuchung der Mutter-Kind-Heime, die im Jahr 2015 gegründet wurde, hat dazu beigetragen, das Licht auf diese dunklen Kapitel der irischen Geschichte zu werfen.

In einer Zeit, in der die Gesellschaft sich zunehmend mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, stehen die Menschen aus Irland und besonders die Mitglieder der betroffenen Familien nun vor einem Neuanfang. Die bevorstehenden Arbeiten sind mehr als nur eine Ausgrabung; sie sind ein Schritt zur Heilung und zur Überwindung eines tief verwurzelten Traumas.

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OrtTuam, Irland
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