Ausstellung in Radolfzell zeigt vergessene jüdische Sporthelden!

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Entdecken Sie die Wanderausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung" in Radolfzell, die das Schicksal jüdischer Sportler im Nationalsozialismus beleuchtet.

Entdecken Sie die Wanderausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung" in Radolfzell, die das Schicksal jüdischer Sportler im Nationalsozialismus beleuchtet.
Entdecken Sie die Wanderausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung" in Radolfzell, die das Schicksal jüdischer Sportler im Nationalsozialismus beleuchtet.

Ausstellung in Radolfzell zeigt vergessene jüdische Sporthelden!

In Radolfzell wird derzeit eine eindrucksvolle Ausstellung unter freiem Himmel präsentiert. „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ widmet sich dem Schicksal deutsch-jüdischer Sportler während des Nationalsozialismus und ist noch bis zum 22. September zu sehen. Die Schau, die auf der Promenade vor dem Seemaxx stattfindet, beeindruckt mit lebensgroßen Skulpturen, die die Persönlichkeiten und deren tragischen Geschichten visualisieren. Es ist eine Erinnerungsarbeit, die sowohl die Erfolge als auch die verheerenden Ausgrenzungen dieser Athleten während einer dunklen Zeit in der Geschichte beleuchtet. Laut SWR werden insgesamt 17 Biografien vorgestellt, darunter einige der bekanntesten Namen der deutschen Sportgeschichte.

Wer wissen möchte, welche beeindruckenden Lebensgeschichten hier zu entdecken sind, sollte sich die Beispiele bestimmter Sportler nicht entgehen lassen. Zu den vorgestellten Persönlichkeiten zählen unter anderem Walther Bensemann, der als Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes gilt, sowie Julius Hirsch, ein ehemaliger Fußballnationalspieler, der deportiert und in Auschwitz ermordet wurde. Auch die Fechtolympiasiegerin Helene Mayer und der Schachweltmeister Emanuel Lasker sind Teil dieser bewegenden Ausstellung. Für viele dieser Athleten war die Zeit im Sport von großer Bedeutung, bevor der Nationalsozialismus sie aus ihren Vereinen ausschloss und ihnen Titel aberkannte, was für viele Juden den ersten spürbaren antisemitischen Akt im Alltag darstellte.

Die dunklen Kapitel des Sports

Spannend ist, dass die deutscher-jüdischen Sportler nicht nur Opfer des Nationalsozialismus wurden, sondern auch eine entscheidende Rolle im Aufstieg Deutschlands zu einer führenden Sportnation spielten. Historiker haben docblogs bei bpb festgestellt, dass insbesondere in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts viele Juden in verschiedenen Sportarten Beachtliches leisteten. Fußball, Turnen, Leichtathletik und Schach waren nur einige Bereiche, in denen jüdische Sportler glänzen konnten.

Die Wirklichkeit änderte sich jedoch dramatisch ab den 1920er Jahren, als antisemitische Anfeindungen in den Sportvereinen zunahmen. Der Druck wuchs, und viele jüdische Athleten sahen sich gezwungen, eigene Sportvereine zu gründen. Die etablierten Vereine schlossen aus Angst vor dem aufkommenden Antisemitismus viele ihrer jüdischen Mitglieder aus, und dies führte zur Gründung von Organisationen wie dem Deutschen Makkabikreis und dem Sportbund Schild. Diese jüdischen Sportvereine waren oft an den Rand der Städte verwiesen, doch sie hielten den Sport am Leben – bis zu den Pogromen 1938, die die Selbstauflösung vieler solcher Vereine nach sich zogen.

Erinnerung und Aufarbeitung der Geschichte

Die Ausstellung in Radolfzell ist Teil einer umfassenden Bemühung, die Geschichten der jüdischen Sportler neu zu beleuchten, die in vielen Fällen aus dem deutschen Sportgedächtnis gelöscht wurden. Jüngste Forschungen und Studien befassen sich intensiv mit den vergessenen Errungenschaften dieser Sportler. Man zeigt, wie bedeutend insgesamt jüdische Sportlerinnen und Sportler für die deutschen Sportlandschaft waren und beleuchtet, wie etwa Martha Jacob, eine deutsche Speerwurfmeisterin, oder Gretel Bergmann, die vor den Olympischen Spielen 1936 ausgeschlossen wurde, nach dem Krieg in den Hintergrund gedrängt wurden.

Die Wanderausstellung hat bereits in Städten wie Osnabrück, Hamburg und Berlin Station gemacht und ist eine Einladung an alle, sich mit der oft übersehenen Verbindung zwischen jüdischem Leben und dem Sport in Deutschland zu beschäftigen. Wie auf juedische-sportstars.de festgehalten, ist es wichtig, nicht nur die Vergangenheit zu akzeptieren, sondern auch die Lehren, die daraus zu ziehen sind, um eine inklusive und respektvolle Gesellschaft zu fördern.