Erster Veteranentag: Mannheim ehrt Helden der Bundeswehr mit großer Feier

Am 15. Juni 2025 fand der erste nationale Veteranentag in Deutschland statt, um die Leistungen der Bundeswehr zu würdigen. In Mannheim und weiteren Städten wurden Veteranen geehrt, während auch Kritik an der Militarisierung laut wurde.
Am 15. Juni 2025 fand der erste nationale Veteranentag in Deutschland statt, um die Leistungen der Bundeswehr zu würdigen. In Mannheim und weiteren Städten wurden Veteranen geehrt, während auch Kritik an der Militarisierung laut wurde. (Symbolbild/MBW)

Erster Veteranentag: Mannheim ehrt Helden der Bundeswehr mit großer Feier

Mannheim, Deutschland - Der 15. Juni 2025 markiert einen denkwürdigen Tag in der Geschichte Deutschlands – der erste nationale Veteranentag wurde gefeiert. Ziel des Tages ist es, den unermüdlichen Einsatz der Bundeswehrsoldaten für Frieden, Freiheit und Demokratie zu würdigen. Der Bundestag hatte bereits im Vorjahr beschlossen, diesen Ehrentag künftig jährlich um den 15. Juni herum zu feiern. Im Mittelpunkt der zentralen Veranstaltung in Berlin stand eine eindringliche Rede von der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die die Bedeutung von Sichtbarkeit und Anerkennung für Veteranen unterstrich und zur Fürsorge und zum Respekt aufrief. Laut Tagesschau gibt es in Deutschland etwa zehn Millionen Veteranen, darunter sowohl aktive als auch ehemalige Soldaten sowie Reservisten.

Im ganzen Land fanden über 130 Veranstaltungen statt, um diesen besonderen Tag zu begehen. Überall wurden Veranstaltungen wie Fahrzeugausstellungen und sicherheitspolitische Informationsveranstaltungen organisiert. In Mannheim, der einzigen großen Stadt in Baden-Württemberg, versammelten sich zahlreiche Gäste im Reiss-Engelhorn-Museum, wo Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) sechs Veteranen, darunter auch die Fachbereichsleiterin Cathérine Schleicher, auszeichnete. Mannheim plant, auch im nächsten Jahr wieder eine Veranstaltung zum Veteranentag auszurichten.

Gesetzgeberischer Hintergrund und Kritik

Die Entscheidung zur Einführung des Veteranentages erfolgte unter dem Druck, den Soldaten in der Gesellschaft mehr Wertschätzung zukommen zu lassen. Bundestagspräsidentin Klöckner betonte, dass viele Veteranen sowohl sichtbare als auch unsichtbare Wunden tragen. Neben den Feierlichkeiten kam jedoch auch Kritik aus dem linken Spektrum und von der Friedensbewegung, die den Tag als „Militarismus pur“ kritisieren. Die Deutsche Friedensgesellschaft forderte, auch zivile Helfer, wie etwa Krankenpfleger, in diesem Rahmen zu würdigen. Auch im Berliner Regierungsviertel wurden mehrere Gegendemonstrationen angemeldet, wie BR berichtet.

Die öffentliche Diskussion schärft das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen Veteranen konfrontiert sind. Ursachen für Traumafolgestörungen, die viele Veteranen nach ihren Einsätzen plagen, sind vielfältig. Psychotherapeuten wie Kristina Böttcher schildern, dass viele Soldaten unter Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) leiden. Solche Beschwerden können durch die traumatischen Erfahrungen bei Einsätzen hervorgerufen werden. Auch die Bundeswehr hat ein Netz aus Seelsorge und Sozialarbeit aufgebaut, um den Betroffenen zu helfen, doch bleibt der Prozess zur Anerkennung von Wehrdienstbeschädigungen oft undurchsichtig und führt zu rechtlichen Streitigkeiten.

Herausforderungen von Veteranen

Insbesondere unter den betroffenen Soldaten ist der Umgang mit den Folgen der Einsätze eine Herausforderung. Laut ZDF gelten etwa 2,9 Prozent der im Einsatz gewesenen Soldaten als an PTBS leidend, jedoch dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein, da viele Betroffene keine Hilfe suchen. Symptome wie Flashbacks, Schlafstörungen und innere Unruhe sind Zeichen dieser belastenden Erfahrung. Dies sind alles Themen, die am Veteranentag in den Vordergrund gerückt wurden und die Öffentlichkeit sensibilisieren sollen.

Der Veteranentag bietet eine Plattform, um diesen oft unsichtbaren Kämpfen Stimme zu verleihen. Während die Feierlichkeiten die Leistungen der Bundeswehrsoldaten würdigen, steht die gesellschaftliche Verantwortung, auch die zahlreichen Herausforderungen zu erkennen, deutlich im Raum.

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OrtMannheim, Deutschland
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