Ulmer Polizei geht mit Infoständen neue Wege für mehr Sicherheit!

Ulmer Polizei geht mit Infoständen neue Wege für mehr Sicherheit!
Ulm, Deutschland - In den letzten Wochen hat die Ulmer Polizei ein neues Konzept in der Innenstadt umgesetzt, das nicht nur auf Prävention, sondern auch auf Bürgernähe abzielt. Am Infostand, der an einem lebhaften Standort in der Fußgängerzone platziert ist, suchen die Beamten aktiv den Dialog mit den Passanten. Dies ist ein Teil der Strategie, um das Sicherheitsgefühl der Ulmer zu stärken, wie Daniel Frischmann, der Pressesprecher der Ulmer Polizei, betont. Die Polizei ist seit Ende April regelmäßig vor Ort, um zwei Mal pro Woche mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, und es ist wichtig zu erwähnen, dass die Polizisten bei dieser Initiative bewaffnet sind und nicht hilflos dastehen, so Frischmann in einem Bericht der Schwäbischen Zeitung.
Die aktive Ansprache der Passanten sorgt für positive Resonanz. Ein Anwaltspaar aus Chicago äußerte sich positiv über den freundlichen Umgang der Polizei in der Stadt. Der Infostand dient auch als eine Art Rekrutierungszentrum, wobei insbesondere Väter nach Möglichkeiten für ihre Söhne fragen. „Ich hatte noch nie den Eindruck, dass die Polizei so engagiert ist“, bemerkte ein Passant begeistert.
Prävention und Sichtbarkeit
Im Rahmen dieser Aktion fokussiert sich die Polizei auch auf spezifische Themen. Beschwerden über passive Bettelpraktiken und Demonstrationen, die in Ulm erlaubt sind, werden aufgegriffen. Zudem werden Radfahrer in der Fußgängerzone kontrolliert, um sie über Verkehrsregeln zu informieren. Auch wenn die Zahlen schwer messbar sind, zielt die Polizei darauf ab, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu fördern, erklärt Frischmann weiter.
Eine Interaktion zwischen Polizisten und Passanten fand direkt vor den Augen der Öffentlichkeit statt. So bot ein Beamter einem jungen Mann Hilfe an, dessen Fahrrad keinen sicheren Abstellplatz fand. Er durfte sein Rad direkt am Infostand abstellen – eine kleine Geste, die bereits große Wirkung zeigen kann. In den vergangenen Wochen wurden zudem mehrere Einsätze der Polizei dokumentiert, darunter die Rückführung eines vermissten Kindes und die Unterstützung einer orientierungslosen Person.
Sicherheitsgefühl unter der Lupe
Parallel zu den Initiativen in Ulm lässt sich jedoch eine spannende Entwicklung aus Kassel berichten. Dort führt Tim Pfeiffer, Kriminologe, ein bundesweit einmaliges Experiment zur Polizeipräsenz durch. Ziel des Feldversuchs ist es, den Einfluss der Policetreue auf das Sicherheitsgefühl der Bürger zu untersuchen. Hierbei wurden etwa 18.000 Bürger befragt und das Stadtgebiet in mehrere Rasterzellen aufgeteilt, um die Auswirkungen gezielt auszuwerten. Die ersten Ergebnisse zeigen jedoch, dass eine erhöhte Polizeipräsenz nicht automatisch zu einem gesteigerten Sicherheitsgefühl führt, sondern in manchen Fällen sogar als furchteinflößend wahrgenommen wird. Viele Bürger assoziieren mehr Polizeipräsenz mit einer zunehmenden Kriminalitätsrate im Umfeld. Diese Informationen stammen von der Hessenschau.
Die Ulmer Polizei zeigt mit ihrem Infostand, dass sie die Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt und versucht, der negativen Wahrnehmung entgegenzuwirken. Der Erfolg dieses Konzeptes wird mit Spannung beobachtet, insbesondere vor dem Hintergrund der Kasseler Erkenntnisse. Frischmann kündigt an, dass der Infostand mindestens bis Ende des Monats bleiben wird, und eine Entscheidung über den weiteren Verlauf des Projekts steht noch aus. Es bleibt abzuwarten, ob solche Initiativen langfristig das Sicherheitsgefühl in den Städten tatsächlich positiv beeinflussen können.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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