Bildung im Wandel: Wissenschaftsministerin diskutiert Reformen in Gmünd

Bildung im Wandel: Wissenschaftsministerin diskutiert Reformen in Gmünd
Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Ein reger Gesprächsabend an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd: Im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Lehrkräftebildung in Schwäbisch Gmünd“ fand ein Sofatalk mit Wissenschaftsministerin Petra Olschowski statt. Die Ministerin und zahlreiche Studierende nutzen die Möglichkeit, über die Herausforderungen in der Lehrkräftebildung zu diskutieren und Reformideen auszutauschen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Helmar Schöne und der studentischen Abteilungsvertretung wurden zahlreiche Themen angesprochen, von der Demokratiebildung bis hin zu den Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz.
Die Bedeutung dieser Diskussionsrunde unterstreicht Olschowski, die den direkten Austausch mit den Studierenden als wichtig erachtet. So berichteten diese von ihren Sorgen, etwa zur Armutsgefährdung und den Herausforderungen im Referendariat. Besonderes Augenmerk legte die Ministerin auf die Reformvorhaben, die bereits in Zusammenarbeit mit der Kultusministerin entwickelt werden. Dazu zählt unter anderem die Einführung dualer Studiengänge, die das Lehramtsstudium noch attraktiver machen sollen.
Herausforderungen und Chancen
Die Erwartungen an Lehrkräfte sind hoch. Sie begleiten die Schülerinnen und Schüler über mehr als ein Jahrzehnt in einer entscheidenden Entwicklungsphase und sollen nicht nur unterrichten, sondern auch erziehen und Schulen weiterentwickeln. Diese Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, besonders in einer sich schnell verändernden Gesellschaft, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung betont. Lehrkräfte sind gefordert, Schülerinnen und Schüler auf gesellschaftliche Herausforderungen, wie den Klimawandel oder die Demokratiebildung, vorzubereiten.
Hier führt die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, die seit 2015 von Bund und Ländern unterstützt wird, neue Wege. Mit einem Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro wurden 92 Projekte aus 72 Hochschulen gefördert. Ziel ist die Verbesserung der Lehrkräftebildung durch die Optimierung der Hochschulstrukturen und die Verzahnung von Fachwissenschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften.
Die digitale Wende in der Lehrerbildung
Ebenfalls ein heißes Thema: die Digitalisierung in der Lehrkräftebildung. Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig digitale Kompetenzen für Lehrkräfte sind. Projekte wie die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ fördern innovative Lehr-Lern-Konzepte, die den kritischen und kreativen Umgang mit digitalen Medien in der Ausbildung unterstützen. Hierzu gehört das Beispielprojekt CODIP an der Leuphana Universität Lüneburg, das digitale Lehrkonzepte in verschiedenen Fächern entwickelt hat und als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung steht. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung“ an der Universität zu Köln, das kostenfreie Fortbildungen anbietet, um die digitalen Fähigkeiten der Lehrkräfte zu stärken, so die Qualitätsoffensive Lehrerbildung.
Ein zukunftsorientierter Ansatz, denn die Anforderungen an die Lehrkräfte steigen. Lehrerinnen und Lehrer müssen heute nicht nur unterrichten, sondern auch als Berater fungieren und oft auch Schulen weiterentwickeln. Die gesellschaftlichen Veränderungen bringen neue Aufgaben mit sich, was die Ausbildung noch relevanter macht.
Insgesamt zeigt die Veranstaltung an der PH Schwäbisch Gmünd, dass Reformen in der Lehrkräftebildung in vollem Gange sind. Die starke Einbindung der Studierenden in den Prozess ist ein positives Signal und lässt hoffen, dass die angehenden Lehrkräfte in Zukunft besser auf die Herausforderungen im Bildungssystem vorbereitet werden.
Details | |
---|---|
Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
Quellen |