Fahrschüler im Ostalbkreis: Betrug bei Prüfungen boomt!
Im Ostalbkreis häuft sich der Betrug bei Führerscheinprüfungen: Unerlaubte Helfer und Techniktricks nehmen zu.

Fahrschüler im Ostalbkreis: Betrug bei Prüfungen boomt!
In den letzten Jahren hat sich im Ostalbkreis ein besorgniserregendes Phänomen breitgemacht: Immer mehr Fahrschüler nutzen unerlaubte Tricks und Mittel, um die theoretische Fahrprüfung zu bestehen. Dies berichtet die Gmünder Tagespost. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2024 wurden knapp 4.200 Betrugsversuche registriert, was einen alarmierenden Anstieg von 12% im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Besonders auffällig sind die Methoden, die die Fahrschüler anwenden. Dabei kommen unter anderem Kameras und Kopfhörer zum Einsatz, um sich die Antworten heimlich zuzuspielen. Eine weitere Methode, die sich eingeschlichen hat, ist die Stellvertreterprüfung, bei der jemand anderes mit dem Personalausweis des Fahrschülers antritt. Laut der Fahrlehrerin Heike Hilbig sind diese Fälle auch in Städten wie Schwäbisch Gmünd und Aalen häufig anzutreffen.
Der Anstieg der Betrugsfälle
Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 2.193 Betrugsversuche in Baden-Württemberg festgestellt, wie der TÜV Süd meldet. Dies entspricht einem Trend, der seit einigen Jahren zu beobachten ist. Statistisch betrachtet wird in Berlin täglich mindestens ein Täuschungsversuch registriert. Die Dunkelziffer könnte, so die Einschätzungen der Behörden, noch viel höher sein.
Die Theorieprüfung besteht aus über 1.000 Fragen, wobei die Fahrschüler 30 davon im Multiple-Choice-Test beantworten müssen. Die Prüfung ist für viele so herausfordernd, dass sie auf unerlaubte Hilfsmittel zurückgreifen. Gut zu wissen: Bis zu 10 Fehlerpunkte sind erlaubt, doch dies scheint für einige Fahrschüler nicht genug zu sein.
Betrugsformen im Fokus
- Technischer Betrug: Verwendung von Kameras und Ohrstöpseln.
- Stellvertreterprüfung: Ein Dritter ist für die Prüfung angetreten.
Die Folgen für die Betrüger können gravierend sein. So müssen sie mit einer nicht bestandenen Prüfung und einer Sperrzeit von bis zu neun Monaten rechnen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass diese Betrugsversuche in der Regel nicht als Straftat oder Ordnungswidrigkeit geahndet werden, es sei denn, es handelt sich um Stellvertreterprüfungen.
Die Situation bringt nicht nur rechtliche Fragen auf, sondern wirft auch Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit auf. Wenn Fahrschüler ohne das nötige Wissen und Können in den Straßenverkehr entlassen werden, gefährdet dies nicht nur sie selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.
Laut einem Bericht von Tagesschau vermuten die Behörden, dass organisierte Banden hinter einem Großteil der Betrugsfälle stecken. Vor laufenden Gerichten werden aktuell Prozeßverfahren gegen mutmaßliche Mitglieder einer Bande geführt, die in großem Stil Führerscheine verkauft haben, ohne dass die geprüft hatten. Solche Fälle machen deutlich, wie tief das Problem verankert ist und wie wichtig es ist, dagegen vorzugehen.