Heidenheimer Klinikum kämpft mit Millionen-Defizit: Was nun?

Am 4. Juli 2025 informiert Heidenheim über das Klinikdefizit, Redaktionswechsel und lokale Veranstaltungen.
Am 4. Juli 2025 informiert Heidenheim über das Klinikdefizit, Redaktionswechsel und lokale Veranstaltungen. (Symbolbild/MBW)

Heidenheimer Klinikum kämpft mit Millionen-Defizit: Was nun?

Heidenheim, Deutschland - Die aktuelle Nachrichtenlage im Landkreis Heidenheim zeigt eine Vielfalt an Themen, die die Bürger beschäftigen. Mit einem spannenden Wechsel in der redaktionellen Leitung der HZ wird ein frischer Wind in die hiesige Berichterstattung gebracht. Silja Kummer übernimmt die Führung und setzt auf einen verstärkten Fokus auf journalistische Inhalte. Diese Entwicklung wird von der Leserschaft mit Interesse verfolgt, insbesondere in Zeiten, in denen die mediale Berichterstattung entscheidend für die regionale Identität ist.

Kümmert man sich um die gesundheitliche Versorgung in der Region, sticht ein Thema besonders ins Auge: Die Psychiatrische Abteilung am Heidenheimer Klinikum besteht mittlerweile seit über 30 Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums wurde am Freitag eine Feier veranstaltet, die den nachhaltigen Einfluss dieser Abteilung auf den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Landkreis thematisierte. Es wurde deutlich, wie sich die Behandlung im Laufe der Jahre verändert hat und wie wichtig solche Einrichtungen für die Gesellschaft sind.

Finanzielle Herausforderungen des Heidenheimer Klinikums

Doch die Kliniksituation ist nicht rosig. Dem Heidenheimer Klinikum droht laut jüngsten Hochrechnungen ein finanzieller Verlust von fast 10 Millionen Euro für 2024. Klinikgeschäftsführer Dr. Dennis Göbel stellte im Heidenheimer Kreistag klar, dass die Verluste größtenteils auf die Prognosen aus den ersten beiden Monaten des Jahres basieren. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, da sie auf einer Planung beruhen, die die Fallzahlen von 2019 als Maßstab nimmt, die mittlerweile nicht mehr erreicht werden.

Im Kreistag gab es einen intensiven Austausch über die Verantwortung für diese finanzielle Misere. CDU-Fraktionschef Bernhard Ilg kritisierte die fehlende Unterstützung von Bund und Land, während SPD-Kreisrat Andreas Stoch eine umfassende Krankenhausreform forderte. Er betonte die Notwendigkeit einer sinnvollen Verteilung der Mittel, um den Herausforderungen zu begegnen, die in den letzten Jahren gewachsen sind. Besonderes Augenmerk galt der steigenden Personalkosten, die um 8 bis 10 Prozent zugenommen haben, während gleichzeitig die Einnahmen zurückgehen.

Unterstützung und Zukunftsausblick

Mit einer Hochrechnung von 7,7 Millionen Euro für 2023 deutet sich auch hier ein besorgniserregender Trend an. Der Landkreis hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Zuschüsse geleistet, etwa 1,6 Millionen Euro im Jahr 2021, 2,64 Millionen Euro 2020 und sogar 6,35 Millionen Euro 2019. Die Landrat Peter Polta kündigte zudem einen Strategieprozess an, um die finanzielle Situation des Klinikums genauer unter die Lupe zu nehmen. In Anbetracht der Tatsache, dass 80 Prozent der Kliniken in Deutschland ähnliche Probleme haben, muss schnell gehandelt werden.

Ein weiterer Aspekt der aktuellen Diskussion ist die Auswirkung des DRG-Systems auf die Krankenhausfinanzierung. Der Fallpauschalenkatalog hat zwar die Transparenz erhöht und die Vergütung der Hochleistungsmedizin verbessert, doch die damit verbundenen Fehlanreize müssen dringend angegangen werden. Überlegungen zur Einführung einer Vorhaltevergütung könnten dazu beitragen, die bedarfsnotwendige Versorgung zu sichern, unabhängig von der tatsächlichen Leistungserbringung.

Inmitten dieser herausfordernden Zeit sind die Menschen in der Region jedoch optimistisch. Die Vereinigten Filzfabriken Giengen rechnen für 2024 trotz der aktuellen Probleme mit einem Umsatz von 25,1 Millionen Euro. Dies zeigt, dass in der Region auch positive Wirtschaftszeichen wahrgenommen werden. Und während die Vibes-Band aus Dillingen und Giengen auf dem Rathausplatz für gute Stimmung sorgte, hofft man, dass auch der neue Betreiber des Café Seeblick am Itzelberger See ab kommender Woche für Frühstückskultur und Geselligkeit sorgt.

Auf dem Gundelfinger Gartnersee hingegen gibt es unliebsame Nachrichten: Ein Badeverbot wegen Blaualgen sorgt für Kummer unter den Badegästen. Und trotz Hitze und Raupenbefall müssen die Schulen in Aalen sorgsame Entscheidungen treffen.

Insgesamt bleibt es spannend im Landkreis Heidenheim. Die Herausforderungen können nur gemeinsam gemeistert werden, und ein Einblick in die aktuellen Entwicklungen zeigt, dass es in der Region sowohl Hoffnung als auch Herausforderungen gibt. Es bleibt also abzuwarten, wie die Verantwortlichen reagieren werden und ob eine positive Wende möglich ist.

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OrtHeidenheim, Deutschland
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