Zikade bedroht Ernte: Massive Verluste bei Kartoffeln und Zuckerrüben!

Zukunft der Landwirtschaft im Alb-Donau-Kreis gefährdet: Pflanzenkrankheit Stolbur bedroht Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln.
Zukunft der Landwirtschaft im Alb-Donau-Kreis gefährdet: Pflanzenkrankheit Stolbur bedroht Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln. (Symbolbild/MBW)

Zikade bedroht Ernte: Massive Verluste bei Kartoffeln und Zuckerrüben!

Alb-Donau-Kreis, Deutschland - In Süddeutschland bahnt sich ein ernsthaftes Problem für die Landwirtschaft an: Die Pflanzenkrankheit „Stolbur“ sorgt für massive Ernteausfälle, insbesondere bei Zuckerrüben und Kartoffeln. Die Ursache ist das Bakterium „Candidatus Phytoplasma solani“, das durch die Schilf-Glasflügelzikade übertragen wird. Denn wenn diese kleinen Insekten stechen, welken die Pflanzen und verlieren ihre Wurzeln und Knollen, die dann eine gummiartige Konsistenz annehmen. Das klingt nicht nur unappetitlich, sondern führt auch zu erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten, wie die Schwäbische.de berichtet.

Gerade bei der Ernte 2024 mussten Landwirte in Baden-Württemberg einen Verlust von bis zu 25% bei Zuckerrüben und unglaubliche 70% bei Kartoffeln hinnehmen. Diese beunruhigenden Zahlen lassen nichts Gutes für den kommenden Herbst ahnen. Verbraucher könnten vor einem Engpass heimischer Kartoffeln stehen, sollten sich die Krankheitsfälle weiterhin ausbreiten. Bisher gibt es im Alb-Donau-Kreis keine bestätigten Fälle, dennoch befinden sich die Landwirte in einer „Habachtstellung“, um mögliche Ausbreitungen rechtzeitig zu erkennen.

Übertragung und Ausbreitung der Krankheit

Doch was genau begünstigt die Verbreitung dieser Zikade? Die warmen Winde im Frühsommer fördern nicht nur das Wachstum der Zikaden, sondern auch deren Ausbreitung in verschiedene Regionen Deutschlands. Von den Anbaugebieten in Baden-Württemberg reicht die Verbreitung bis nach Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Spiegel.de weist darauf hin, dass auch Gemüse wie Zwiebeln, Sellerie, Rote Beten, Möhren und Kohl von dieser Krankheit betroffen sind.

Die Symptome sind dabei eindeutig: Infizierte Pflanzen zeigen nicht nur Verwelkungen, sondern auch eine gummiartige Veränderung bei Wurzeln und Knollen. Sollten sich die Ernteausfälle weiter verschärfen, steht der Fortbestand des Anbaus in vielen Betrieben auf der Kippe. Daher wird ein dringender Bedarf an regulären Zulassungen für wirksame Pflanzenschutzmittel laut, um der Zikade Herr zu werden. Aktuell gibt es zwar Notfallzulassungen für einige Mittel, doch ein umfassendes Konzept zur Prävention und Bekämpfung ist mehr als nötig, wie auch Tagesschau.de betont.

Gesundheitsaspekte und Ausblick

Auf der gesundheitlichen Seite gibt es jedoch leichte Entwarnung: Bislang gibt es keine Hinweise, dass die „Stolbur“-Krankheit für Menschen gesundheitsschädlich ist. Die betroffenen Kartoffeln und Gemüse erreichen ohnehin nicht die Handelsregale, da sie aufgrund ihrer deformierten Beschaffenheit nicht vermarktet werden können.

Die kommenden Monate werden für die Landwirte in Baden-Württemberg entscheidend sein. Die Frage steht im Raum: Wie effektiv werden die getroffenen Maßnahmen gegen die Zikade? Und wird der Verbraucher im Herbst noch mit heimischen Kartoffeln und Gemüse versorgt? In Anbetracht der aktuellen Situation bleibt nur abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird.

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OrtAlb-Donau-Kreis, Deutschland
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