Protest in Schelklingen: Polizei-Außenposten nur noch zwei Tage offen!

Protest in Schelklingen: Polizei-Außenposten nur noch zwei Tage offen!

Schelklingen, Deutschland - In Schelklingen, einer Stadt im Alb-Donau-Kreis mit etwa 7.000 Einwohnern, sorgt die drastische Reduzierung der Öffnungszeiten des örtlichen Polizeipostens für großes Aufsehen und Unmut unter den Bürgern. Der Posten ist nun nur noch dienstags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 12 bis 16 Uhr besetzt. Zuvor war hier von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr durch vier Polizeikräfte für Sicherheit gesorgt. Dies berichtet SWR Aktuell.

Die Entscheidung der Polizei, die Öffnungszeiten zu reduzieren, hat Bürger und Gemeinderat auf den Plan gerufen. Die Sorge um einen Rückzug der Polizei aus dem ländlichen Raum wird laut geäußert. Michael Gräter, ein Anwohner, macht auf die bedrohliche Lage aufmerksam, in der er Überfälle und Einbrüche erlebt hat. „Das Vertrauen in die Sicherheit wird hier auf die Probe gestellt“, so Gräter. Auch Thomas Mohr von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor der personellen Ausdünnung von Polizeiposten in der Region. Er sagt, dass reduzierte Öffnungszeiten oft der Vorbote von Schließungen seien.

Politischer Widerstand und Bürgerproteste

In Reaktion auf die aktuelle Situation hat der Gemeinderat von Schelklingen eine parteiübergreifende Resolution verabschiedet, die sich gegen die verkürzten Öffnungszeiten und für den Erhalt des Postens ausspricht. Bürgermeister Ulrich Ruckh bemängelt, dass die Stadt nicht über diese Maßnahme informiert wurde. Der Gemeinderat plant zudem, den Ehinger Revierleiter zu einem Austausch einzuladen. „Die Polizei ist eine wichtige Schnittstelle zur Bevölkerung“, betont Ruckh und ergänzt, dass der Posten auch für die Integration und Konfliktprävention in der Stadt von Bedeutung ist. Unter den Mitunterzeichnern der Resolution finden sich Mitglieder verschiedener Fraktionen, darunter CDU, Freie Wähler und SPD. Dies berichtet Schwäbische.

Bürgermeister und Gemeinderat sind sich einig, dass die Erreichbarkeit der Polizei für die Bearbeitung von Anzeigen entscheidend ist. Der Wegfall des Postens könnte die Bearbeitungszeiten verlängern und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig beeinträchtigen. Gerade in Schelklingen, wo täglich etwa 12.500 Fahrzeuge durch den Kreuzungsbereich des Bahnhofs fahren, ist eine direkte Ansprechbarkeit der Sicherheitskräfte essenziell.

Ländliche Sicherheit in der Diskussion

Die Sicherheitslage in ländlichen Regionen ist ein oft diskutiertes Thema. Während sich ländliche Gebiete durch eine niedrigere Kriminalitätsrate auszeichnen, kann trotzdem eine Angst vor Kriminalität bestehen. Laut den Statistiken steigt die Kriminalitätsbelastung mit der Größe der Gemeinde. Anders als in Großstädten, wo viele Menschen Angst haben, nachts allein unterwegs zu sein, zeigen Umfragen, dass diese Furcht in ländlichen Gebieten deutlich geringer ist. Dennoch gibt es auch hier Unsicherheiten, besonders wenn es um neue Mitbewohner und den damit verbundenen Wandel geht. Diese Reflexion über die Sicherheit im ländlichen Raum findet man auf bpb.de.

In Schelklingen ist also nicht nur ein Polizeiposten in der Diskussion, sondern auch das Sicherheitsgefühl der gesamten Gemeinschaft auf der Kippe. Während die Bürger um ihre Sicherheit bangen und Maßnahmen wie eine online-Petition ergreifen, sehen die Behörden die neuen Öffnungszeiten als ein Pilotprojekt, das nicht unbedingt auf eine dauerhafte Schließung hinauslaufen soll. Abwarten, was die Zukunft bringt, bleibt die Devise. Bis dahin haben die Bürger von Schelklingen ihre Stimme erhoben und fordern ein Umdenken im Hinblick auf die Polizeipräsenz in ihrer Stadt.

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OrtSchelklingen, Deutschland
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