Krisensituation im Aquadrom: OB fordert rasche Lösungen für Hockenheim!

Hockenheims OB Zeitler fordert Maßnahmen gegen das hohe Defizit des Aquadroms, um die Daseinsvorsorge zu sichern.
Hockenheims OB Zeitler fordert Maßnahmen gegen das hohe Defizit des Aquadroms, um die Daseinsvorsorge zu sichern. (Symbolbild/MBW)

Krisensituation im Aquadrom: OB fordert rasche Lösungen für Hockenheim!

Hockenheim, Deutschland - Ein Sturm der Sorgen macht sich aktuell im Aquadrom in Hockenheim breit. Oberbürgermeister Marcus Zeitler hat klaren Handlungsbedarf angemeldet, da die finanziellen Rahmenbedingungen alles andere als rosig sind. Für das Jahr 2024 wird ein Defizit von voraussichtlich 4,2 Millionen Euro geschätzt, ein Umstand, der die Zukunft des beliebten Schwimmbades in Frage stellt. Zeitler betont, dass eine Schließung des Aquadroms aufgrund der hohen Folgekosten und des Verlusts an Daseinsvorsorge für Bürger, Schüler und Vereine keine Option darstellt. „Die Leute müssen mehr zum Aquadrom kommen“, fordert er, denn momentan stammen nur 29% der Besucher aus Hockenheim selbst, was nicht genug ist, um das Defizit zu verringern.

Das Aquadrom, seit 1981 unter dem Betrieb der Stadtwerke Hockenheim, befindet sich in einer prekären Lage. Trotz der Feststellung von Normalabnutzungen während der jährlichen Revision, gibt es gravierende Probleme. Ein Schaden am Schwimmerbecken konnte nicht behoben werden, was zur Schließung des Bades geführt hat. Momentan sind nur die Sauna und die Salzgrotte geöffnet, wobei der Besuch zu vergünstigten Preisen angeboten wird. Die Stadtverwaltung arbeitet an einer schnellen Lösung, doch die Dauer der Schließung bleibt ungewiss. Auch hockenheim.de verweist auf die Herausforderungen, mit denen das Aquadrom konfrontiert ist.

Finanzielle Herausforderungen und mögliche Zukunftsstrategien

Die finanzielle Situation des Aquadroms hat sich seit 2019 kontinuierlich verschlechtert, mit Defiziten, die von 2,5 Millionen Euro in 2019 auf eine prognostizierte Höhe von 4,2 Millionen Euro in 2024 steigen. Neben den finanziellen Aspekten ist auch die Besuchszahl ein kritischer Punkt. In den letzten Jahren waren die Zahlen stark schwankend: 2020 fielen sie wegen der Pandemie auf eine bedenkliche Tiefstzahl von 45.904, nur um sich 2022 wieder auf 168.101 zu stabilisieren und 2023 auf 239.248 zu steigen. Dennoch müsse man mehr Hockenheimer mobilisieren, um die bunte Palette an Möglichkeiten zu nutzen, die das Aquadrom bietet.

Mit Blick auf die Zukunft wurden mehrere Varianten für den Betrieb des Aquadroms vorgestellt. Eine bevorzugte Option ist die Daseinsvorsorge mit einem Fokus auf Schul- und Vereinsschwimmen, wobei Investitionen von rund 17 Millionen Euro sowie ein jährlicher Zuschussbedarf von etwa 2,1 Millionen Euro eingeplant wären. Alternativ könnte eine Sport- und Vereinsbad-Variante eingeführt werden, erfordert jedoch Investitionen von rund 50 Millionen Euro und einen jährlichen Zuschuss von 3,5 Millionen Euro. Schließlich wurde die aktuelle Betriebskostenvariante mit einem jährlichen Minus von 6-7 Millionen Euro bis 2030, plus notwendige Investitionen von 17,5 Millionen Euro, skizziert. Wie schwetzinger-zeitung.de festhält, ist die Entscheidung über die Zukunft des Aquadroms in den Händen des Gemeinderates, nicht eines Bürgerrates.

Ein Blick über den Tellerrand

Die Herausforderungen, die sich beim Betrieb von Schwimmbädern ergeben, sind nicht neu. Wie [sportplatzwelt.de](https://www.sportplatzwelt.de/fachwissen/22344/leitfaden-fuer-bau-und-finanzierung-eines-kommunalen-schwimmbades) beschreibt, bedarf es einer strukturierten Planung und der Berücksichtigung politischer Wünsche sowie Bürgervorstellungen. Vielfalt und Attraktivität sind entscheidend, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Finanzierung ist dabei oft ein kritisches Thema, da Betriebskosten häufig defizitär sind, jedoch sollten Fördermittel von Bund und Ländern für den Bau in Betracht gezogen werden.

Ob das Aquadrom seine Herausforderungen überwindet und wie die Pläne einer möglichen Sanierung und Neugestaltung konkret aussehen, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die Hockenheimer Bürger sich ein gutes Händchen wünschen und hoffen, dass bald eine Lösung in Sicht ist. Das Aquadrom hat für viele schließlich eine wichtige Bedeutung, und das gilt es zu bewahren!

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OrtHockenheim, Deutschland
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