Gemeinsam Wohnraum schaffen: Wertheims Schlüssel gegen Fachkräftemangel!
Am 7.11.2025 diskutieren 28 Akteure in Wertheim über gemeinschaftliche Wohnraumschaffung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Gemeinsam Wohnraum schaffen: Wertheims Schlüssel gegen Fachkräftemangel!
Am 7. November 2025 fand in Wertheim das vierte Arbeitskreistreffen der Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ statt. Hierbei ging es um die gemeinschaftliche Schaffung von Wohnraum für Arbeits- und Fachkräfte. An diesem fruchtbaren Austausch nahmen 28 Vertreter aus verschiedenen Bereichen wie Industrie, Handel, Gesundheit, Handwerk und Dienstleistung teil. Jürgen Strahlheim, der Wirtschaftsförderer der Stadt Wertheim, hieß die Teilnehmer herzlich willkommen und leitete einen konstruktiven Tag ein.
Im Rahmen des Treffens hielt die WEETECH GmbH einen Impulsvortrag. Isabell Staubitz und Patrick Zwerger berichteten über wichtige Ansätze zur Integration ausländischer Auszubildender. Hierbei wurde deutlich, wie entscheidend Sprachförderung, individuelle Betreuung und gemeinsame Aktivitäten sind, um neue Mitarbeiter erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren.
Bedarf nach Wohnraum für Fachkräfte
Ein zentrales Thema war die Präsentation von Ulrike Müller, die die Ergebnisse einer Unternehmensumfrage zur Wohnraumschaffung vorstellte. Von 14 befragten Unternehmen erklärten sich sechs bereit, aktiv an einem Wohnraumprojekt mitzuarbeiten. Es besteht ein erheblicher Bedarf von rund 28 Wohnungen für die nächsten drei bis fünf Jahre, insbesondere für Auszubildende und junge Fachkräfte. Die Unternehmen gaben an, dass kleinere, möblierte Wohneinheiten mit einfacher Ausstattung und guter Verkehrsverbindung gefragt sind.
Ein weiteres Ergebnis der Diskussion war die Bevorzugung von Beteiligungsformen wie Zwischenmiete, Belegungsrechten oder Investitionen in gemeinsame Projekte. Rechtsanwältin Judith Prokopp sprach anschließend über die rechtlichen Aspekte, die bei der Umsetzung solcher gemeinschaftlicher Wohnprojekte beachtet werden müssen, was auf großes Interesse der Teilnehmer stieß.
Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt
Das Thema des Wohnraummangels ist nicht neu und hat auch in anderen Städten stark an Bedeutung gewonnen. In vielen deutschen Städten sind die Wohnkosten in den letzten Jahren stark gestiegen, wodurch qualifizierte Arbeitskräfte oft Schwierigkeiten haben, bezahlbare Unterkünfte zu finden. Laut dem Deutschen Institut haben vier von fünf Unternehmen den Wohnungsmangel als wesentlichen Grund für ihre Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung identifiziert. Besonders betroffen sind Branchen wie das Handwerk und der Einzelhandel.
Wirtschaftsexperten warnen davor, dass dieser Mangel langfristig negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben könnte. In Städten wie Hamburg, wo nahezu 180 Stellen unbesetzt sind, wird aktiv versucht, geeignete Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren. Dies erfordert jedoch auch eine Lösung für das Wohnraumproblem. Die Hafenwerke Hamburg beispielsweise planen, eigene Wohngebäude für ihre Angestellten zu erwerben. Diese Anstrengungen könnten zur Schaffung von bis zu 2.500 neuen Wohnungen bis 2030 führen.
Die Debatte über Wohnraum bleibt also eine große Herausforderung der kommenden Jahre. Es wird zunehmend gefordert, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen und aktiv für Wohnraum sorgen, insbesondere wenn sie neue Standorte eröffnen. Die Politik wird hier ebenfalls gefordert, um die Rahmenbedingungen für die Schaffung neuer Wohnmöglichkeiten zu erleichtern.
Das nächste Arbeitskreistreffen ist für Februar 2026 geplant. Dort wird ein weiterer Impulsvortrag sowie die Vorstellung der „Integreat-App“ zum Thema Integrationsprozess von ausländischen Fachkräften auf der Agenda stehen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Stadt Wertheim unter wertheim.de und für einen tieferen Einblick zum Thema auf deutschesinstitut.it.