Skandal im Hohenlohekreis: Ermittlungen gegen Milchbauern wegen Tierquälerei!

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heilbronn wegen Tierquälerei: Ein Milchbetrieb im Hohenlohekreis steht im Fokus.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heilbronn wegen Tierquälerei: Ein Milchbetrieb im Hohenlohekreis steht im Fokus. (Symbolbild/MBW)

Skandal im Hohenlohekreis: Ermittlungen gegen Milchbauern wegen Tierquälerei!

Bretzfeld, Deutschland - Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat Ermittlungen gegen einen Milchbauern aus Bretzfeld im Hohenlohekreis eingeleitet. Diese Maßnahme erfolgt nach einer Strafanzeige der Tierrechtsorganisation Aninova wegen mutmaßlicher Tierquälerei. Laut SWR steht im Raum, dass der Landwirt gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben soll.

Der Milchbauer, Mitglied der Hohenloher Molkerei Genossenschaft, sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber. Aninova hat Bildmaterial aus einem Betrieb veröffentlicht, das zeigt, wie rund 50 Kühe ganzjährig im Stall an Ketten gehalten werden. Diese Art der Tierhaltung ist zwar rechtlich noch zulässig, soll jedoch binnen zehn Jahren schrittweise verboten werden. Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova, hebt hervor, dass die Tiere sich nicht umdrehen können, was ihre Bewegungsfreiheit stark einschränkt.

Missstände im Stall

Zusätzlich zu der Anbindehaltung gibt es ernsthafte Bedenken bezüglich der hygienischen Verhältnisse im Stall. Bei einer Kontrolle durch das Veterinäramt Künzelsau im März wurden geringe bis mittelgradige Mängel festgestellt, die unter anderem auch zu lange Klauen bei einer der Kühe umfassten. Das Amt hat bereits Auflagen erteilt, um die Situation zu verbessern. Auch die Molkerei Schwäbisch Hall, die die Milch von diesem Betrieb bezieht, hat angekündigt, vorerst keine Milch mehr anzunehmen, bis die Vorwürfe geklärt sind.

Die Hohenloher Molkerei Genossenschaft hat erklärt, dass sie die Vorwürfe vollständig aufklären will und die Verträge mit dem Milchbauern vorübergehend ruhen lassen wird. Es ist zu erwarten, dass die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Licht ins Dunkel bringen werden, um das leidige Thema der Anbindehaltung auf den Tisch zu bringen.

Rechtliche Lage der Anbindehaltung

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland rund 11,3 Millionen Rinder gehalten, darunter befinden sich etwa 4 Millionen Milchkühe. Einige dieser Tiere leben in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie durch Halsketten oder Nackenrohre fixiert sind und nur minimalen Bewegungsraum haben. Laut TASSO hat dies gravierende Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere, da ihre natürlichen Verhaltensweisen stark eingeschränkt sind.

Die Diskussion um die Anbindehaltung wird zudem durch die Kritik von Tierschutzorganisationen und Experten angeheizt, die immer wieder auf die Notwendigkeit einer verhaltensgerechten Unterbringung hinweisen. Auch gesetzliche Änderungen, die in Zukunft eine Verbesserung der Tierhaltung vorsehen könnten, stehen im Raum.

Die Situation in dem betroffenen Betrieb zeigt einmal mehr, dass es bei der Tierhaltung sowohl um wirtschaftliche Interessen als auch um ethische Überlegungen geht. Der Fall wird sowohl von der Öffentlichkeit als auch von den zuständigen Behörden genau beobachtet werden müssen.

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OrtBretzfeld, Deutschland
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