Beyerdynamic verkauft: Chinesischer Riese Cosonic investiert 122 Millionen!

Beyerdynamic verkauft: Chinesischer Riese Cosonic investiert 122 Millionen!
Heilbronn, Deutschland - In Heilbronn gibt es derzeit große Veränderungen, die die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens Beyerdynamic betreffen. Der deutsche Audio-Spezialist wurde für rund 122 Millionen Euro an den chinesischen Konzern Cosonic verkauft. Dies berichtete bereits Amazona, und der Verkaufsbetrag entspricht dem 14-fachen des Nettogewinns von 2024. Beyerdynamic, bekannt für seine hochwertigen Kopfhörer und Mikrofone, kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken und beschäftigt aktuell etwa 375 Mitarbeiter.
Der Geschäftsführer Andreas Rapp stellte klar, dass trotz der Übernahme alle Arbeitsverträge und Betriebsvereinbarungen bestehen bleiben. Cosonic hat betont, dass der Standort in Heilbronn erhalten bleibt und das Qualitätslabel „Handmade in Heilbronn“ als wichtiges Merkmal betrachtet wird. Dies ist besonders für die Beschäftigten in Heilbronn und Talheim von Bedeutung, die in den letzten Tagen von Unsicherheiten und Sorgen über mögliche Verlagerungen der Produktion nach China geprägt sind.
Ein Blick auf die Sorgen der Mitarbeiter
Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat äußern Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen im Unternehmen. Johann Albach, Betriebsratsvorsitzender, kritisierte die späte Information über den Verkauf, die mehrere Mitarbeitende beunruhigte. Niklas Anner von der IG Metall fordert ein verbindliches Bekenntnis zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze. Die Belegschaft hat sich in einer Versammlung über die Unsicherheiten ausgetauscht, wobei die Mitarbeiter besonders besorgt sind, dass wichtige Kompetenzen und technisches Know-how ins Ausland abfließen könnten, wie Tagesschau berichtet.
Cosonic plant jedoch, die Übernahme zu nutzen, um die eigene Präsenz in Europa und Nordamerika auszubauen und die Marke Beyerdynamic international zu etablieren. Der Kaufvertrag ist bereits unterzeichnet, und es werden vorerst keine grundlegenden Veränderungen im Geschäftsbetrieb erwartet. Die Geschäfte sollen weitgehend unverändert weitergeführt werden, was den Mitarbeitern Hoffnung gibt.
Die Herausforderungen und Chancen
Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Übernahme auf den Audiomarkt auswirken wird. Die Branche beobachtet die Entwicklung mit Spannung, insbesondere die Erhaltung der gewohnten Qualität und Identität von Beyerdynamic. Nach Angaben von it-boltwise könnte die Übernahme sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Cosonic will das bestehende Vertriebsnetz von Beyerdynamic nutzen, um seine Marktposition zu stärken.
Gleichzeitig gibt es erhebliche finanzielle Überlegungen, da ein großer Teil des Verkaufspreises zur Ablösung von Darlehen verwendet werden soll. Die endgültige Summe des Verkaufs könnte sich noch ändern, abhängig von verschiedenen Variablen. Laut Rapp sind die aktuellen Strukturen von Beyerdynamic nicht ausreichend, um notwendige Investitionen zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zu tätigen, was die Entscheidung zur Übernahme erklären könnte.
Insgesamt bleiben die nächsten Monate entscheidend für die Zukunft von Beyerdynamic. Die kommenden Entscheidungen der neuen Eigentümer und die Sicherung der Arbeitsplätze werden sowohl von den Angestellten als auch von der gesamten Branche mit Argusaugen betrachtet.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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