Zweiter Rettungsversuch für Stotz Feinmesstechnik: Hoffnung für Gerlingen?

Ludwigsburg: Stotz Feinmesstechnik startet zweiten Sanierungsprozess, um Arbeitsplätze zu sichern und Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Ludwigsburg: Stotz Feinmesstechnik startet zweiten Sanierungsprozess, um Arbeitsplätze zu sichern und Zukunftsperspektiven zu schaffen. (Symbolbild/MBW)

Zweiter Rettungsversuch für Stotz Feinmesstechnik: Hoffnung für Gerlingen?

Ludwigsburg, Deutschland - In Gerlingen steht ein traditionsreiches Familienunternehmen vor einer entscheidenden Phase: Stotz Feinmesstechnik geht in den zweiten Sanierungsprozess in Eigenverwaltung. Wie Merkur berichtet, hat das Amtsgericht Ludwigsburg bereits die Fortsetzung des Verfahrens genehmigt. Das Unternehmen, das seit über 70 Jahren in der pneumatischen Längenmesstechnik tätig ist, hatte bereits 2023 Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen, doch diese reichten nicht aus, um eine langfristige Perspektive zu sichern.

Derzeit beschäftigt Stotz Feinmesstechnik 55 Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter bis mindestens Ende Juli über das Insolvenzgeld abgesichert sind. Geschäftsführer Fredrik Ljungman bleibt während des Sanierungsprozesses am Steuer und kann auf die Unterstützung der Rechtsanwälte der Kanzleien Ludwig Wöhren Schewtschenko und Schultze & Braun zählen. Trotz der Herausforderungen wird der Geschäftsbetrieb vollumfänglich weitergeführt, und alle laufenden Aufträge werden bearbeitet. Der Sachverwalter Markus Schuster zeigt sich optimistisch, dass die meisten Arbeitsplätze erhalten bleiben können.

Übernahme durch BETESO Group

Parallel zu diesen Entwicklungen hat die BETESO Group GmbH die Übernahme der Stotz Feinmesstechnik GmbH bekannt gegeben. Diese Akquisition erfolgt im Rahmen einer Insolvenzplanlösung, wie die BETESO Group mitteilt. Die Einbindung von Stotz in die Unternehmensgruppe wird als strategisch wichtig erachtet, um das Produktportfolio zu erweitern und den Wachstumskurs der BETESO Group zu stärken.

Die BETESO Group, ein mittelständisches Unternehmen mit Standorten in Waldenbuch und Dieburg, fokussiert sich auf Elektronikentwicklung und -produktion und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Fredrik Ljungman, CEO von BETESO, äußerte sich positiv über die Übernahme und plant die Integration von Stotz sowie die Entwicklung innovativer Lösungen. Die Übernahme wird durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Wintergerst Societät für Unternehmer-Beratung, der Kanzlei Pluta sowie der Kanzlei Schultze Braun unterstützt.

Familienunternehmen als Rückgrat der Wirtschaft

Familienunternehmen wie Stotz sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie zeichnen sich durch Innovationsgeist und Resilienz aus. Wie Maschinenraum berichtet, fordern Geschäftsführer von Familienunternehmen mehr Zuversicht und aktives Handeln, um die Ziele für 2025 zu erreichen. Knapp 80 transformationsorientierte Familienunternehmen arbeiten daran, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, um jungen Menschen Hoffnung zu geben.

Die Herausforderungen, vor denen Stotz Feinmesstechnik steht, sind Teil eines größeren Trends, der Familienunternehmen dazu bringt, mutig in die Zukunft zu blicken und innovative Ansätze zu verfolgen. Unternehmen aus der Region Baden-Württemberg zeigen, wie wichtig Mut, Tatkraft und Unterstützung durch Netzwerke sind, um in turbulenten Zeiten zu bestehen und Arbeitsplätze zu sichern.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Maßnahmen der Stotz Feinmesstechnik fruchten werden und das Unternehmen seine Herausforderungen meistern kann. Eines ist jedoch sicher – das Engagement von Mitarbeitern und Geschäftsführern ist der Schlüssel zur Zukunftssicherung in dieser wechselhaften Wirtschaft.

Details
OrtLudwigsburg, Deutschland
Quellen