UN-Hilfe in akuter Geldnot: Millionen bleiben ohne Unterstützung!

Ludwigsburg: UN-OCHA kündigt drastische Kürzungen der humanitären Hilfe aufgrund von Geldnot an, gefährdet 114 Millionen Menschen.
Ludwigsburg: UN-OCHA kündigt drastische Kürzungen der humanitären Hilfe aufgrund von Geldnot an, gefährdet 114 Millionen Menschen. (Symbolbild/MBW)

UN-Hilfe in akuter Geldnot: Millionen bleiben ohne Unterstützung!

Ludwigsburg, Deutschland - Die globale humanitäre Situation verschärft sich zusehends. Das UN-Nothilfebüro OCHA steht vor einer finanziellen Krise, die zur drastischen Kürzung geplanter humanitärer Hilfen für Millionen Menschen führt. Wie die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtet, sind die Mittel für humanitäre Hilfe massiv zurückgegangen. Während für das Jahr ursprünglich 44 Milliarden Dollar (rund 38 Milliarden Euro) eingeplant waren, strebt man nun nur noch ein Ziel von 29 Milliarden Dollar an.

Aktuell hat OCHA im Juni lediglich 5,6 Milliarden Dollar an Mitteln gesammelt. Das hat zur Folge, dass anstelle von 180 Millionen Menschen nur noch 114 Millionen Menschen Unterstützung erhalten können, abhängig von weiteren eingehenden Geldern. Die Budgetkürzungen betreffen nicht nur die USA, sondern auch andere Länder, deren spezifische Beiträge jedoch nicht genannt werden.

Globale Notsituation

Die globale Notlage ist alarmierend, denn mehr als 300 Millionen Menschen werden bereits 2024 auf lebensrettende Unterstützung angewiesen sein. Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher bezeichnet die aktuelle Lage als einen „perfekten Sturm“, der durch Kriege, die Klimakrise und soziale Ungleichheit verursacht wird. Insbesondere in Syrien, Gaza, der Ukraine, im Sudan, Afghanistan und dem Jemen sind die humanitären Bedürfnisse enorm gestiegen, berichtet Tagesschau.

Die UN haben sich zum Ziel gesetzt, 47 Milliarden Dollar zu sammeln, um Hilfe für etwa 190 Millionen Menschen zu finanzieren. Doch über ein Drittel der Menschen, die dringend Hilfe benötigen, wird voraussichtlich keine Unterstützung erhalten. Fletcher warnt, dass die Chancen auf ein erfolgreiches Finanzierungsjahr gering seien, was zu harten Entscheidungen führen wird. In diesem Jahr wurden bisher nicht einmal die Hälfte der benötigten Mittel bereitgestellt, was die Hilfsprogramme chronisch unterfinanziert lässt.

Ein Anstieg der humanitären Bedürfnisse

Die Schätzungen des UN-Nothilfebüros zeigen einen besorgniserregenden Trend: Der Finanzbedarf für humanitäre Hilfe soll im kommenden Jahr auf einen Rekordwert von 51,5 Milliarden US-Dollar ansteigen. Dieser Betrag entspricht einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zur Vorjahresprognose. Das macht deutlich, wie schockierend groß die humanitären Bedürfnisse sind, nicht zuletzt durch extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen in Pakistan und am Horn von Afrika sowie durch den Krieg in der Ukraine, der zu hohen internationalen Preisen führt, wie UNRIC berichtet.

Die Herausforderungen sind massiv: Nahrungsmittelhilfe in Syrien wurde um 80 Prozent gekürzt, und die Hungersnot im Tschad hat sich verschärft. Zudem stellt die systematische Verletzung des humanitären Völkerrechts in vielen Konflikten eine weitere Herausforderung dar, die die lebensrettende Hilfe enorm behindert. Diese Entwicklung stellt alle Beteiligten auf die Probe, während die Lage für die Menschen in Krisengebieten immer prekärer wird.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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