Bietigheimer Bahnhof: Kein Video-Schutz gegen Kriminalität gefordert!

Am Bahnhof Bietigheim-Bissingen sind Diebstähle rückläufig. Die Stadt plant Sicherheitsmaßnahmen statt Videoüberwachung.
Am Bahnhof Bietigheim-Bissingen sind Diebstähle rückläufig. Die Stadt plant Sicherheitsmaßnahmen statt Videoüberwachung. (Symbolbild/MBW)

Bietigheimer Bahnhof: Kein Video-Schutz gegen Kriminalität gefordert!

Bietigheim-Bissingen, Deutschland - In Bietigheim-Bissingen sorgt die Frage der Videoüberwachung am Bahnhof für Diskussionsstoff. Während die Polizei einen Rückgang der Straftaten verzeichnet, ist der Wunsch nach weiteren Sicherheitsmaßnahmen nicht von der Hand zu weisen. Das Polizeipräsidium hat aktuell berichtet, dass die meisten Vorfälle am Bahnhof Diebstahlsdelikte sind. Im Jahr 2024 registrierte die örtliche Polizeibehörde ein geringeres Fallaufkommen am Bahnhof im Vergleich zu anderen Stadtbereichen, wie der Innenstadt und den Stadtteilen Buch und Bissingen. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Sicherheitslage sich stabilisiert hat.

Doch was bedeutet das für die Gefühlswelt der Bürger:innen? Die Stadtverwaltung hat festgestellt, dass die Voraussetzungen für eine rechtlich zulässige Videoüberwachung nicht erfüllt sind. Dennoch gibt es Überlegungen, wie das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöht werden könnte. So sind zwei Vorschläge im Raum: Die Einrichtung von Lichtkonzepten für den Bahnhof sowie die Gründung einer Arbeitsgruppe mit dem Namen „Sicherheitspartnerschaft Bahnhof Bietigheim-Bissingen“, die regelmäßig zusammenkommen soll. Beteiligen könnten sich daran Vertreter der Polizei, Deutscher Bahn und weiterer lokaler Institutionen.

Entwicklung der Kriminalität

BKA) wurden im Jahr 2024 insgesamt rund 5,8 Millionen Straftaten registriert, wovon über 1,94 Millionen Diebstahlsdelikte ausmachten. Dies entspricht etwa einem Drittel aller registrierten Straftaten. Interessanterweise ist der Anteil der Diebstahlsdelikte in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen. Im Jahr 2015 verzeichnete die Polizei noch fast 2,5 Millionen Diebstähle, was rund 40% der Gesamtstraftaten entsprach.

Nach der Pandemie erlebten die Diebstähle zunächst einen Anstieg, doch 2024 gab es einen Rückgang um 1,6% im Vergleich zu 2023. Dies lässt vermuten, dass technische Maßnahmen und Präventionsarbeit ihre Wirkung zeigen. Besonders bemerkenswert ist auch, dass die Aufklärungsquote bei Diebstahlkriminalität momentan bei 31,4% liegt. Im Gegensatz dazu liegt die Aufklärungsquote für Wohnungseinbruchdiebstahl bei lediglich 15,3% und beim Fahrraddiebstahl bei 9,7%.

Diebstahl in Zahlen

Verdeutlichen wir die Situation mit einigen Zahlen: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 1,78 Millionen Diebstähle verzeichnet. Die häufigsten Fälle betreffen beispielsweise:

  • Ladendiebstähle: 344.669 Fälle
  • Fahrraddiebstähle: 265.562 Fälle
  • Diebstähle in/aus Kraftfahrzeugen: 235.732 Fälle

Ein Anstieg der Raubdelikte wurde ebenfalls festgestellt, wobei 2022 über 38.000 Fälle registriert wurden. Die Aufklärungsquote bei Raubdelikten liegt mit annähernd 60% höher als bei Wohnungseinbrüchen.

Wie geht es weiter in Bietigheim-Bissingen? Die Stadtverwaltung hat die Aufgabe, das Sicherheitsgefühl zu verbessern, ohne dabei rechtliche Grenzen zu überschreiten. Es bleibt zu beobachten, wie die Bürger:innen auf diese Maßnahmen reagieren werden und ob sie die erhoffte Wirkung zeigen.

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OrtBietigheim-Bissingen, Deutschland
Quellen