Interaktives Bauernkriegsstück in Böblingen: Entscheide über die Geschichte!

Interaktives Schauspiel in Böblingen: Bauernkriegsstück beleuchtet Geschichte und Entscheidungsspielraum, Premiere am 11. Juli.
Interaktives Schauspiel in Böblingen: Bauernkriegsstück beleuchtet Geschichte und Entscheidungsspielraum, Premiere am 11. Juli. (Symbolbild/MBW)

Interaktives Bauernkriegsstück in Böblingen: Entscheide über die Geschichte!

Böblingen, Deutschland - In Böblingen sorgt ein interaktives Theaterstück für Aufsehen, das nicht nur unterhält, sondern die Zuschauer auch aktiv in die Handlung einbezieht. Unter dem Titel „Äbtissin oder Magd – Entscheidungen machen Geschichte“ feiert das Stück am 11. Juli 2025 seine Premiere auf dem Böblinger Marktplatz. Das DAT-Ensemble und der Theaterjugendclub bringen damit ein spannendes Stück voller Möglichkeiten auf die Bühne, das die Entscheidungen der Zuschauer in den Mittelpunkt stellt. Die Aufführung der sechs Akte bietet 33 verschiedene Handlungsmöglichkeiten, in denen das Publikum selbst über den Verlauf der Geschichte entscheidet, während sie mit Kopfhörern ausgestattet sind und am Ende jedes Aktes einen Protagonisten wählen können, berichtet die Kreiszeitung Böblingen.

Die Inszenierung, die von Tobias Ballnus und Tanja Frank geleitet wird, entstand in Zusammenarbeit mit Lea Wegner, der Leiterin des Bauernkriegsmuseums. Obwohl die Szenen nicht historisch belegt sind, sind sie plausibel und bieten Einblicke in die Not der Bauern und die Fürsorgepflicht des Klosters, während im Hintergrund die Forderungen nach Erleichterungen von Abgaben und das Ende der Leibeigenschaft diskutiert werden. Auf der Bühne stehen die Schauspieler in mittelalterlicher Kleidung, wobei Äbtissin Christina in Nonnenhabit und Bauern um Margarete im Punk-Look zu sehen sind.

Interaktive Elemente und Dialog

Ein besonderes Merkmal des Stücks ist der Austausch nach der Aufführung, der den Zuschauern ermöglicht, ihre Eindrücke zu teilen und darüber zu diskutieren, wie individuelle und kollektive Entscheidungen den Verlauf der Geschichte beeinflussen können. Ein spärlicher Einsatz von Requisiten sorgt dafür, dass die Dynamik des Stücks im Vordergrund bleibt, sodass Emotionen und Entscheidungen der Charaktere klar spürbar sind.

Die genauen Aufführungstermine sind vom 11.-13., 17.-20. sowie 24.-27. Juli, jeweils um 19:30 Uhr, und die Ticketpreise liegen bei 14 Euro regulär, 10 Euro ermäßigt und 35 Euro für Familienkarten. Schüler der DAT Kunstschule haben freien Eintritt. Karten sind erhältlich über die Webseiten kunstschule-boeblingen.de oder boeblingen.reservix.de.

Eine weitere Sicht auf den Bauernkrieg

Parallel zur Aufführung in Böblingen wird das Drama „Wenn nicht heut, wann dann“ von Franz Xaver Ott im Graf Zeppelin-Haus in Friedrichshafen aufgeführt. Die Premiere fand bereits am 17. Mai 2025 statt und das Stück thematisiert ebenfalls den Aufstand der Bauern von 1525 gegen Adel, Reichsstädte und Klerus. Es wird von der Theater Lindenhof inszeniert und beleuchtet die Kluft zwischen den Privilegierten und dem „gemeinen Mann“ sowie die „Zwölf Artikel“, die als frühe Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten. Das Stück wird in mehreren Städten, darunter Stuttgart und Reutlingen, aufgeführt.

Um das Verständnis für den historischen Kontext zu vertiefen, informiert das Stück die Zuschauer umfassend über die Thematik des Bauernkriegs und die theologischen Debatten der Reformatoren. Auch der Weingartener Vertrag wird thematisiert, was das Engagement für ein besseres Verständnis der damaligen Verhältnisse vertieft.

Ein weiteres Highlight ist das Open-Air-Spektakel „1525 – Bauernkrieg“ auf der Freilichtbühne in Altusried, das vom 14. Juni bis 17. August 2025 stattfindet. Dort werden mehr als 500 Mitwirkende, Pferde und Pyrotechnik zum Einsatz kommen, um die Bühne mit einer fiktiven Handlung zu füllen, in der drei Schwestern im Mittelpunkt stehen. Auch hier wird die Thematik Freiheit und Gerechtigkeit behandelt, und ganz im Sinne der damaligen Zeit wird das Spektakel die Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern auch mit den historischen Gegebenheiten in Berührung bringen, informiert Planet Allgäu.

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OrtBöblingen, Deutschland
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