Trump, G7 und das drohende Drama: Wiederkehr des Fiaskos?

Trump, G7 und das drohende Drama: Wiederkehr des Fiaskos?
Kananaskis, Kanada - Der G7-Gipfel nimmt in den spektakulären Rocky Mountains Kanadas Fahrt auf und erinnert dabei an die tumultartigen Ereignisse des Jahres 2018. ka-news berichtet, dass die Spannungen zwischen den G7-Staaten auch diesmal hoch sind, insbesondere mit Donald Trump, der erneut das Amt des US-Präsidenten bekleidet. Ein ikonisches Bild aus dem Jahr 2018 bleibt in den Köpfen der Leute: Trump, mit verschränkten Armen, umgeben von anderen Staats- und Regierungschefs, während er sich weigerte, den Gipfelkompromiss zu unterstützen. Damals zog er seine Zustimmung zu einer gemeinsam ausgehandelten Erklärung zurück und beschuldigte Kanadas Premier Justin Trudeau, falsche Aussagen gemacht zu haben.
Auf dem aktuellen Gipfel wird die Möglichkeit eines ähnlichen Dramas als besonders besorgniserregend erachtet. Schließlich ist Trudeau erneut in der Rolle des gastgebenden Premierministers und hat alles daran gesetzt, mit einem erneuten „Gespenst von Charlevoix“ am Tisch zu vermeiden. Der kanadische Sender CBC nennt die Situation, die sich in Kananaskis entfaltet, daher besonders spannend. Doch die Frage bleibt offen: Können die G7-Mitglieder trotz ihrer Differenzen, insbesondere in Bezug auf den Ukraine-Krieg und den Klimaschutz, einen gemeinsamen Nenner finden?
Der Zollstreit und seine Auswirkungen
Im Zentrum dieser Gespräche steht ein drängendes Thema: die Zollstreitigkeiten, die von Trump im April 2025 ins Leben gerufen wurden. ZDF berichtet, dass der deutsche Finanzminister Lars Klingbeil gerade bei seinem ersten internationalen Auftritt mit seinen Amtskollegen in Banff ein offenes Ohr fand. Ziel war es, Lösungen zu finden, die negative Folgen für die Weltwirtschaft verhindern können. Trumps US-Finanzminister Scott Bessent warnte vor hohen Zöllen, sollte der Wille zu fairen Verhandlungen fehlen.
Die EU hat bereits erklärt, dass sie ebenfalls mit Vergeltungsmaßnahmen drohen wird, und das Ganze hat einen Rahmen erreicht, der an den Nerven zehrt. Diese Diskussion verläuft im Kontext, dass die EU ein Zollabkommen mit den USA anstrebt, dabei aber auch 95 Milliarden Euro an Gegenzöllen in Betracht zieht. Klingbeil und seine Amtskollegen haben sich in konstruktiven Gesprächen verständigt und ein weiteres Treffen in Washington vereinbart, um die Verhandlungen voranzutreiben.
Ein Gipfel voller Spannungen
Der G7-Gipfel, der diese führenden Industrienationen zusammenbringt, steht im Schatten der abnormalen Dynamik zwischen Trump und seinen Kollegen. Traditionell repräsentieren die G7-Staaten mehr als 60% des globalen Nettovermögens. Doch mit den Differenzen über Zölle und das Thema Klimaschutz bleibt abzuwarten, was dieser Gipfel konkret bewirken kann. BBC berichtet von den Spannungen der vergangenen Gipfel und erinnert daran, wie Trudeau Trumps Vorgehen als beleidigend bezeichnete, als dieser nationale Sicherheitsbedenken als Rechtfertigung für Zölle vorbrachte.
Eine klare Einigung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht. Die G7-Staaten haben in der Vergangenheit bei gemeinsamen Erklärungen politische Geschlossenheit demonstriert, doch die aktuellen Herausforderungen und das Fehlen einer umfassenden Abschlusserklärung zeigen, dass die Zeiten, in denen man solche Differenzen einfach überbrücken konnte, wohl vorbei sind. Auch der Blick auf die verschiedenen Themen wie Klima und Handel lässt kaum Raum für Optimismus.
So bleibt zu hoffen, dass trotz der Differenzen bei diesem aufregenden Gipfel in Kananaskis Lösungen gefunden werden, die den zahlreichen eingangs angesprochenen Herausforderungen der G7-Staaten gerecht werden. Traurig, aber wahr: Das Gespenst von Charlevoix wird wohl auch in diesem Jahr nicht weit entfernt sein.
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Ort | Kananaskis, Kanada |
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