CSD 2025 in Pforzheim: Feier im Schatten der Gegendemonstration!

Rund 1.000 Menschen feiern am 14. Juni 2025 den CSD in Pforzheim, während eine rechtsextreme Gegendemo stattfindet.
Rund 1.000 Menschen feiern am 14. Juni 2025 den CSD in Pforzheim, während eine rechtsextreme Gegendemo stattfindet. (Symbolbild/MBW)

CSD 2025 in Pforzheim: Feier im Schatten der Gegendemonstration!

Pforzheim, Deutschland - Am Samstag, dem 14. Juni 2025, feierten in Pforzheim rund 1.000 Menschen den Christopher Street Day (CSD). Unter dem Motto „Don’t be quiet, be a riot – Solidarität gegen Hass“ fanden sich die Teilnehmenden auf dem Marktplatz ein, um für ein offenes und diverses Leben zu demonstrieren. Dieses Jahr war der CSD besonders bedeutsam, da er zum dritten Mal in Pforzheim stattfand und erstmals der Bürgermeister Tobias Volle auf der Veranstaltung zu den Anwesenden sprach, wie SWR berichtet.

Die Stimmung war ausgelassen, doch im Hintergrund kündigte sich Unmut an. Eine rechtsextreme Gegendemo wurde von der Gruppierung „Störtrupp Süd“ angekündigt. Diese Veranstaltung, die gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zum CSD stattfand, sollte eine „Demonstration für traditionelle Werte und gegen die Frühsexualisierung unserer Kinder“ sein BNN . Aufgrund der drohenden Risiken wurden zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Teilnehmenden des CSD zu schützen. Claudia Jancura, die Veranstalterin des CSD, hatte extra mehr Security-Personal angefordert, was die Kosten in die Höhe trieb.

Ein Zeichen gegen Diskriminierung

Der CSD ist nicht nur ein farbenfrohes Fest, sondern auch ein bedeutender Gedenktag, der an den Aufstand von 1969 in der Christopher Street in New York erinnert. Dieser Aufstand gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Emanzipationsbewegung der LGBTQ+-Community. Während gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert wird, machen sich viele der Aktiven Sorgen über die zunehmende Gewalt gegen Lesben und Schwule. Der CSD in Pforzheim setzt daher ausdrücklich ein Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung und versucht, eine offene Gesellschaft zu fördern, wie die Bundeszentrale für politische Bildung hervorhebt.

Der Demozug startete um 12 Uhr auf dem Marktplatz und führte die Teilnehmenden durch die Stadt. Ab 14 Uhr folgte ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, in dem unter anderem Drag Queens wie Vicky Jenner und Gloria Diamond auftraten. Auch DJ Robert Sun und Rapperin Finna sorgten für gute Stimmung bis in die späten Abendstunden. Trotz der Sicherheitsvorkehrungen blieb die Atmosphäre insgesamt friedlich. Die Veranstalter und Teilnehmenden ließen sich die Freude am Feiern nicht nehmen und machten klar, dass Solidarität und Akzeptanz keine Selbstverständlichkeit sind, aber Grundrechte darstellen, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Ppolitische Unterstützung und Herausforderungen

Leider war Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) nicht anwesend, da er seine Teilnahme abgesagt hatte. Dennoch fanden sich politische Unterstützer wie die Pforzheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast und CDU-Bundestagsabgeordneter Gunther Krichbaum ein, um ihre Solidarität mit dem CSD zu zeigen. Trotz der engagierten Unterstützung muss der CSD aufgrund der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen mit einem Defizit von 2.000 Euro rechnen.

Die Aktivitäten zeigen eindrücklich, wie wichtig der CSD als Plattform für Queer-Aktivismus und gesellschaftliche Veränderungen ist. Veranstalterin Claudia Jancura und ihre Mitstreiter:innen machen sich stark für eine bunte und vielfältige Gesellschaft, in der die Rechte aller Menschen respektiert und gefördert werden. Angesichts der kritischen Lage rund um rechte Demonstrationen bleibt der CSD ein essentieller Teil des Kampfes gegen Diskriminierung.

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OrtPforzheim, Deutschland
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