Flüsse transportieren heute dreimal mehr Quecksilber als 1850!

Ein internationaler Bericht von 2025 zeigt alarmierenden Anstieg des Quecksilbertransports in Flüsse und Meere durch menschliche Aktivitäten.
Ein internationaler Bericht von 2025 zeigt alarmierenden Anstieg des Quecksilbertransports in Flüsse und Meere durch menschliche Aktivitäten. (Symbolbild/MBW)

Flüsse transportieren heute dreimal mehr Quecksilber als 1850!

Karlsruhe, Deutschland - Hand aufs Herz, was liegt uns am Herzen? Saubere Gewässer! Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass die Situation mehr als besorgniserregend ist. Flüsse transportieren heute drei Mal so viel Quecksilber in die Meere wie noch vor 175 Jahren. Das ist ein echter Weckruf, denn die Folgen sind nichts für schwache Nerven. Ein internationales Forschungsteam hat herausgefunden, dass jährlich rund 1.000 Tonnen Quecksilber in die Ozeane geschwemmt werden. Dies ist ein signifikante Steigerung im Vergleich zu den 390 Tonnen im Jahr 1850, was ka-news.de berichtet.

Die Hauptquellen für diesen Anstieg sind industrielle Prozesse, Metallbergbau und vor allem der Kleinbergbau, etwa in Form der Goldsuche. In den letzten Jahrzehnten hat vor allem die Abholzung in Regionen wie dem Amazonas dazu geführt, dass die Bodenerosion und folglich auch der Quecksilbereintrag in Flüsse erheblich zugenommen haben. In Südamerika, zum Beispiel, stammt ein Großteil des Quecksilbers aus unregulierten Goldminen und erodierten Böden.

Die gesundheitlichen Risiken

Doch nicht nur die Ökosysteme sind betroffen. Die Quecksilberverbindungen gelten als starke Nervengifte und stellen eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, deren ungeborene Kinder durch den Verzehr von kontaminiertem Fisch geschädigt werden können. Das Umweltbundesamt warnt hier vor Potenzial für Nerven- und Nierenschäden. Eine akute Gefährdung für die meisten Menschen besteht zwar in Deutschland nicht, da die Quecksilberwerte im Blut und Urin in der Regel gering sind. Doch beim Genuss von Raubfischen kann schnell eine Gefahr bestehen.

Ein weiteres interessantes Detail: Die Konzentrationen von Quecksilber in nordamerikanischen Flüssen steigen durch den Tauprozess von Permafrostböden. Der Anstieg ist nicht nur ein Problem in Übersee – auch hierzulande ist die Quecksilberbelastung in Flüssen durch historische Einträge und Altlasten nach wie vor ein Thema. In Deutschland hat es zwar Fortschritte gegeben, die Umweltauflagen haben hier positive Effekte erzielt, dennoch sind die Umweltqualitätsziele gegenüber historischen Einträgen oft überschritten.

Ein Blick zurück und nach vorne

Betrachtet man die Entwicklung seit 1850, wird deutlich, dass der Quecksilber-Durchfluss in unseren Flüssen ähnlich angestiegen ist wie in der Atmosphäre und den Meeren. In einem Vergleich zwischen der vorindustriellen Zeit und heute ist ein Anstieg des Quecksilbertransports um etwa 595 Tonnen pro Jahr festzustellen, was einem Zuwachs um zwei- bis dreifache Menge entspricht, wie scinexx.de ausführlich beschreibt.

Positives gibt es allerdings auch zu berichten: Im Mittelmeerraum ist der Quecksilbereintrag seit 1850 gesunken, maßgeblich beeinflusst durch Staudämme im nordafrikanischen Einzugsgebiet des Nils. Diese Entwicklungen zeigen, dass durch internationale Abkommen wie das Minamata-Übereinkommen und gezielte Umweltstrategien durchaus Fortschritte erzielt werden können.

Eine klare Botschaft bleibt jedoch: Der Schutz unserer Gewässer und der Rückgang von Quecksilberverunreinigungen sind essenziell. Nur so können wir die Gesundheit der Menschen und die Stabilität unserer Ökosysteme langfristig sichern.

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OrtKarlsruhe, Deutschland
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